Ausgabe 3 - 2013
Enorme Sprengkraft
Zehn Jahre ist es her, dass wir in der Redaktion eine Titelgeschichte zum Thema Coaching recherchierten. Damals bewegten zwei große Themen die HR-Szene: Wofür steht Coaching im eigentlichen Sinn und was zeichnet einen guten Coach aus? Frage eins war schnell beantwortet. In der Abgrenzung zu Beratungsansätzen wie Mentoring, Supervision oder Mediation setzte das Coaching ganz eigene Akzente und etablierte sich schnell als praxistaugliches Format im Unternehmensalltag.
Deutlich schwieriger ließ sich die Frage nach der Seriosität und Kompetenz der Coachs klären. Schon damals war das Angebot unübersichtlich, das Profil vielseitig und das Preisniveau unterschiedlich. Coaching war ein dynamisch wachsender Markt, der neben gut ausgebildeten und geeigneten Anbietern eben auch eine Menge Trittbrettfahrer mit der Hoffnung auf schnelles Geld anlockte. Kaum ein Berater, dessen Visitenkarte nicht den vielsagenden Zusatz Coach führte. Kaum ein Personalentwickler, der nicht täglich mit Akquise-Anrufen eines Coachs beschäftigt war.
Zehn Jahre später hat sich daran nicht viel geändert – so das Ergebnis unserer Titelgeschichte. Doch Coaching ist weiter vorgedrungen in die Belegschaften und inzwischen akzeptiert als probates Mittel nicht nur für Top-Manager und Führungskräfte. Die Nachfrage steigt, schließlich ist der Bedarf in Zeiten wachsender Arbeitsverdichtung und komplexer Entscheidungen groß. Groß ist nach wie vor allerdings auch die Zahl der schwarzen Schafe in der Branche.
Auf einen professionellen Coach, der tatsächlich fähig ist, Verhaltensänderungen beim Coachee zu begleiten, kommen Experten zufolge drei Mitläufer. Glücklich kann sich also schätzen, wer den richtigen erkennt. Im Dickicht der Verbände und Zertifikate geht der Überblick schnell verloren. Auf unserer Homepage haben wir deshalb Tipps und Checklisten für die passende Auswahl bereitgestellt. Schließlich bleibt Coaching auch zukünftig ein wichtiges Thema in der Personalentwicklung.
Nicht weniger brisant ist das Thema Beschäftigtendatenschutz. Die Politik hat sich festgebissen an einer Materie, deren Sprengkraft enorm hoch ist. Nun liegt der Gesetzesentwurf auf Eis und der Ruf nach Verbesserung der Vorlage durch Verbände und Gewerkschaften wird lauter. Wir haben uns den Wortlaut genau angeschaut und die wichtigsten Kritikpunkte aufgelistet. Fazit: Hier wird es noch viel Gesprächsstoff geben.
Jürgen Scholl, Herausgeber
- Enorme Sprengkraft
- Nach dem Goldrausch
- „Teuer, aber hoch qualitativ“
- „Teuer, aber hoch qualitativ“
- Wie Führungskräfte ihre Arbeitszeiten gestalten
- Statussymbol unter dem Rotstift
- Mann oder Frau – wer ist der bessere Chef?
- Ein Appell an die Eigenverantwortung
- Es läuft noch nicht rund
- Der Patchwork-Biografie eine Chance
- Transparenz, die ankommt
- Der Faktor Mensch in M&A-Transaktionen
- Mühen um Menschlichkeit
- Nachhaltigkeit in der IT-Branche
- „Noch ein Nischenthema“
- Konfliktbewältigung mit System
- Partner bei der Wahl der Krankenkasse
- Die Kleinen holen auf
- Trend zur Virtualisierung von HR setzt sich fort
- Wenn Mitarbeiter für die Konkurrenz arbeiten