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HR auf dem Weg zu neuen Aufgaben

HR-Symbole und Menschen
Weg vom Administrativen, hin zur People Company mit Technologieunterstützung – die neue Rolle von HR?
Foto: © Funtap-stock.adobe.com

Für die Studie „HR im Wandel“ hat das Softwareunternehmen > Sage weltweit 500 HR-Führungskräfte mittelgroßer Unternehmen befragt. Danach glauben 82 Prozent der Personalverantwortlichen, dass sich ihre Rolle in den nächsten zehn Jahren deutlich verändern wird. Drei Viertel der Befragten (76 Prozent) denken, dass sich die inhaltlichen Schwerpunkte in den Personalabteilungen künftig weniger auf Verwaltungstätigkeiten konzentrieren, sondern auf kommunikative Aufgaben verlagern. 73 Prozent erwarten, dass kreative Aufgaben stärker im Vordergrund stehen. Auch der Stellenwert von Coaching und Onboarding nimmt nach Ansicht der befragten Personaler zu. Laut Sage wird es primäres Ziel von HR, die Mitarbeiter in den Fokus zu rücken und sich zu einer „People Company“ zu wandeln. Dafür müssten bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden:

Notwendige HR-Kompetenzen aufbauen

Drei von vier Personalverantwortlichen (74 Prozent) sind davon überzeugt, dass HR-Teams in den nächsten drei Jahren Kompetenzen in Marketing, Kommunikation und Digitalisierung aufbauen müssen. 73 Prozent gehen davon aus, dass Fähigkeiten bezüglich digitaler Technologien eine stärkere Rolle im HR-Bereich spielen werden. Insgesamt gefragter werden laut Studie Kenntnisse und Fähigkeiten, die heute häufig noch fehlen, etwa technisches Verständnis, Kreativität sowie Know-how in People Analytics und Verhaltensforschung. 40 Prozent der befragten Unternehmen wollen bereichsübergreifende Teams bilden, damit vielfältige Skills und Erfahrungen in die HR-Prozesse einfließen.

Feedback-Kultur etablieren

Um eine People Company zu etablieren, sei eine ausgeprägte Feedback-Kultur notwendig, so die Studienautoren. Dazu gehöre, dass nicht nur der Vorgesetzte seinen Mitarbeitern Rückmeldungen gibt, sondern auch umgekehrt. Mitarbeiter, die ihre eigene Meinung einbringen können, fühlten sich mehr wertgeschätzt und motivierter. Um die Zufriedenheit der Beschäftigten zu messen, eigneten sich regelmäßige Pulsbefragungen. Nach Angabe der HR-Manager nutzen derzeit 44 Prozent solche Befragungen, 44 Prozent haben es vor.

Software für Employee Self Service und KI im Recruiting einsetzen

Für eine People Company sei ein hohes Maß an Flexibilität notwendig, um neue Arbeitsweisen wie Home-Office oder ortsungebundenes Arbeiten zu unterstützen, so Sage. Außerdem sei dafür eine entsprechende technologische Infrastruktur erforderlich. Dazu gehörten etwa Cloud-basierte Systeme und Employee-Self-Service-Portale, über die Mitarbeiter Personaldaten, Abwesenheiten und Reisekosten selbst eingeben. Des Weiteren seien digitale Technologien gefragt, die HR-Prozesse automatisieren, zum Beispiel KI-gestützte Verfahren für die Kandidatensuche oder Chatbots in der Frühphase von Recruiting-Prozessen, die bisher nur eine Minderheit der Unternehmen einsetzt.

Mitarbeiterentscheidungen auf Datenbasis treffen

Nach Ansicht von 76 Prozent der befragten HR-Manager wird es immer wichtiger, mitarbeiterbezogene Entscheidungen auf Basis fundierter Daten zu treffen. 38 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie bereits HR-Daten in Echtzeit sammeln und auswerten. 51 Prozent wollen bis zum nächsten Jahr dazu in der Lage sein. KI- und Automatisierungstechnologien im Recruiting nutzt jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) und 56 Prozent planen dies für die nahe Zukunft. Informationen über die Mitarbeiterleistung sammeln 40 Prozent der befragten Firmen, 47 Prozent planen dies für 2021. Außerdem nutzen aktuell 43 Prozent der Unternehmen Daten, um maßgeschneiderte Weiterbildungsmaßnahmen zu initiieren, und 44 Prozent haben dies in Kürze vor.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.