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Pepsico Deutschland führt mobiles Arbeiten für (fast) alle ein

David Souperbiet, Senior Vice President Human Resources Europa bei Pepsico.
David Souperbiet, Senior Vice President Human Resources Europa bei Pepsico

Pepsico
(Eigenschreibweise: PepsiCo) Deutschland hat Anfang dieses Jahres eine mit dem
Betriebsrat entwickelte „Mobile Working Policy“ für alle Mitarbeiter mit
Computerarbeitsplatz eingeführt. Im Kern besagt diese Betriebsvereinbarung,
dass das Arbeiten für Pepsico-Mitarbeiter künftig von überall in Deutschland aus
möglich ist und auch der Einsatz der Arbeitszeit vom Einzelnen in Abstimmung
mit dem oder der Vorgesetzten selbst
gewählt werden kann. Die neue Betriebsvereinbarung hat keine zeitliche
Begrenzung.

Ausgangspunkt der
neuen Richtlinie war eine Mitarbeiter-Befragung Mitte des Jahres 2020, als
der Ruf nach neuen flexiblen
Arbeitsmodellen aufgrund der Corona-Pandemie aus der Belegschaft größer wurde.
„Wir erfuhren, dass unsere Mitarbeiter die Flexibilität sehr wertschätzten und
kamen zu dem Entschluss, dass ein Hybridmodell unsere Belegschaft noch
engagierter und produktiver machen würde“, erinnert sich David Souperbiet,
Senior Vice President Human Resources Europa bei Pepsico. Dass mobiles Arbeiten
durchaus funktioniert, hätten die Erfahrungen des vergangenen Jahres gezeigt.

Grundstein für „Mobile Working Policy“ war bereits gelegt

Etwa zwei Drittel der
Belegschaft, die in Deutschland aus circa 500 Mitarbeitern besteht, können von
dieser Richtlinie Gebrauch machen – diejenigen, die vor der Pandemie im Büro
gearbeitet haben. Dazu gehören die Geschäftsbereiche Marketing, Sales, Finance,
Supply Chain, Transformation und Human Resources.

Die
Betriebsvereinbarung stelle eine Weiterentwicklung einer bestehenden Policy
dar, erklärt Souperbiet: „In der Vergangenheit hatten wir bereits eine ‚FlexiCo-Policy‘,
die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglichte, einen Tag pro Woche von
zu Hause aus zu arbeiten.“

Mobile Working bringt einen Wandel mit sich

Bei Pepsico sei man
sich laut dem HR-Oberhaupt für Europa bewusst, dass die Führungspositionen
weiterhin gecoacht werden müssen, um die hybride Arbeitswelt organisatorisch
umzusetzen. Auch das Zugehörigkeitsgefühl und die Unternehmenskultur im Blick
zu behalten sei bei diesem Wandel wichtig, denn „Deutschland ist auf einer sehr
konservativen Seite des Spektrums, wenn es um Veränderungen der
Arbeitsbedingungen geht.“

Kerstin Eiternick, Head of HR bei Pepsi Deutschland.
Kerstin Eiternick, Head of HR bei Pepsi Deutschland

Das sieht auch
Souperbiets Kollegin Kerstin Eiternick so. Nicht alle Unternehmen hätten
bereits vor der Pandemie so einen Grundstein gelegt, sagt die Head of HR für
Deutschland, Österreich und die Schweiz. Viele hingen noch an der
Präsenzkultur. „Ich glaube, dass viele Unternehmen Angst haben, den
Mitarbeitern zu viel Entscheidungsfreiheit zu geben und sie sind es gewohnt,
dass die Belegschaft nach festen Regeln der Arbeitszeit und des Arbeitsortes
agiert“, sagt Eiternick.

Und was passiert mit
den Büroräumen, wenn vermehrt von zu Hause gearbeitet wird? Derzeit plane man
nicht, diese zu reduzieren, heißt es von Seiten Pepsico. Allerdings würden die
Büros auch in Zukunft für die Aspekte des Arbeitslebens dienen, bei denen ein
persönlicher Austausch wichtig ist. „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass
ein Büro nicht dazu da ist, um hinter einem Bildschirm zu sitzen und E-Mails zu
beantworten oder Präsentationen zu erledigen“, sagt Eiternick. „Sondern ein
Ort, an dem man mitgestalten, Kontakte knüpfen und die Unternehmenskultur
erleben kann.“