Personalwirtschaft: Was bewegte Sie zum Wechsel zum HR-Softwareanbieter Infoniqa?
Tarek El-Dabbagh: Sowohl Infoniqa als auch ihre HR-Lösungen begleiten mich bereits seit 2006. Was für einen Unterschied ein Business-Intelligence-System durch automatisierte, effiziente und innovative HR-Prozesse für Personalabteilungen ebenso wie für komplette Organisationen bedeuten kann, habe ich schon in der Praxis gespürt. Diesen einmaligen Mehrwert finde ich absolut großartig. Ich bin auch deshalb gewechselt, weil ich Infoniqa als Unternehmen genau wie das Management als im höchsten Maße integer kennengelernt habe und mir Werte wie Vertrauen, Menschlichkeit und Handschlagmentalität elementar wichtig sind. Daher sehe ich großes Potenzial im Unternehmen wie auch für die Produkte am Markt und bin davon überzeugt, dass ich für das weitere Wachstum und die Stärkung der Organisation einen wertvollen Beitrag leisten kann. Auch wenn sich die Herausforderungen sehen lassen, freue ich mich darauf, diesen Weg gemeinsam zu gehen und unsere Ziele erfolgreich umzusetzen – wie zum Beispiel einer der Top Drei Great Places to Work in unserer Branche zu werden.
Ihre offizielle Funktionsbezeichnung lautet COO. Für welche Aufgabenbereiche sind Sie konkret zuständig?
Ich verantworte einerseits den gesamten Bereich HR. Mein Team umfasst aber auch die IT-, ERP- und Marketingexperten. Insgesamt ist es meine Aufgabe, das Unternehmen ganzheitlich zu betrachten und dafür zu sorgen, dass die gesamte Organisation durch smarte Strukturen gestärkt wird und für die zukünftigen Entwicklungen bestmöglich aufgestellt ist. Wichtig ist mir, Prozesse mit den Fachabteilungen effizienter und automatisierter zu gestalten. Nur so können wir unsere wertvollste Ressource – den Menschen – stets in den Fokus rücken. So kann jeder seinen Beitrag bestmöglich leisten, sei es Kunde, Mitarbeiter oder Geschäftspartner.
Wie ist die Verzahnung mit der HR-Abteilung organisiert?
Human Resources ist eine wesentliche Einheit der COO-Organisation: Den Personalbereich bauen wir nachhaltig auf, da braucht es kurze Wege und schnelle Entscheidungen. Schließlich werden wir in den nächsten Jahren weiter stark wachsen. Unser großer Vorteil ist, dass wir mit unseren Produkten und Dienstleistungen aus dem Vollen schöpfen können, sprich: Personalarbeit ist für jeden Mitarbeiter präsent, da sich jeder – vom Support bis zur Softwareentwicklung – tagtäglich mit diesen Themen beschäftigt.
Zu Ihren ersten Aufgaben zählt es, ein neues HR-Team auf die Beine zu stellen. Warum?
Als Organisation, die sich auf Weiterentwicklung des HR-Bereichs für unsere Kunden spezialisiert hat, wollen wir auch selbst eine Vorreiterstellung im Bereich HR einnehmen. Infoniqa befindet sich im Wandel von einer gewachsenen Spezialistenorganisation zu einem länder- und produktübergreifenden internationalen Unternehmen mit zentralen Verantwortlichkeiten. Diesen Change nachhaltig zu begleiten, die passenden Strukturen dafür zu schaffen und für die nötige Manpower in allen Unternehmensbereichen von Infoniqa zu sorgen – all das ist eine spannende Herausforderung für unser neues HR-Team.
Eine etwas ketzerische Frage: Wo sehen Sie die Grenzen des Softwareeinsatzes in HR?
Ich möchte es eher so beantworten: HR-Software dient den Mitarbeitern und den Führungskräften, um mehr Zeit für das einzelne Individuum zu schaffen. Genau hier, wo die Vergleichbarkeit endet und die Nuancen der Persönlichkeit beginnen, hat HR-Software ihre Grenzen.
Sie stammen aus Linz und waren bisher in Österreich tätig. Wie blicken Sie auf die kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen der Alpenrepublik und Deutschland?
Ich war bisher immer in österreichischen Headquartern ansässig, entweder in globalen oder in mitteleuropäischen Rollen. Daher würde ich die, natürlich vorhandenen, kulturellen Unterschiede nicht überbewerten. Am Ende stehen wir uns alle näher, als man beim Blick auf die vielen Grenzen denken würde. Außerdem geht es immer um den gegenseitigen Perspektivenwechsel und darum, aufeinander zuzugehen. So bleiben die Gemeinsamkeiten im Fokus.
David Schahinian arbeitet als freier Journalist und schreibt regelmäßig arbeitsrechtliche Urteilsbesprechungen, Interviews und Fachbeiträge für die Personalwirtschaft.