Der Mindestlohn scheint fünf Jahre nach seiner Einführung zum normalen Bestandteil der deutschen Arbeitswelt geworden zu sein und hat keine negativen Auswirkungen auf die Beschäftigungszahlen. Nur etwa die Hälfte der befragten Unternehmen (44 Prozent) reagieren auf die Kostensteigerungen in Folge der Mindestlohnerhöhung mit angepasste Preisen, die sie an die Kunden weitergeben und lediglich 13 Prozent der Unternehmen wollen die Mehrkosten über eine Reduzierung der Arbeitsstunden ausgleichen. Damit erfüllen sich Befürchtungen, der Mindestlohn würde zu einem flächendeckenden Personalabbau und konjunkturellen Risiken führen, nicht.
Hans Christian Bauer, Director Social Affairs und der Randstad Akademie bei der Randstad Gruppe Deutschland, erklärt:
Die insgesamt solide Konjunktur und der anhaltende Fachkräftemangel haben zur Akzeptanz des Mindestlohns beigetragen. Da neues qualifiziertes Personal schwer zu finden ist, zählt für Unternehmen vor allem die langfristige Bindung ihrer Mitarbeiter,
Da allerdings 15 Prozent der Befragten berichten, dass Mitarbeitern der Mindestlohn nach wie vor vorenthalten wird, rät Bauer:
Hier braucht es eine transparente Regelung zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Solche verbindlichen Regelungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, wie wir sie in der Zeitarbeit in Form des tariflich festgelegten Lohnniveaus frühzeitig eingeführt haben, sichern die Rahmenbedingungen für langfristigen wirtschaftlichen Erfolg.