Politische Umfrage unter Böttcher-Mitarbeitenden sorgt für Kritik

Gerade eben hat der Bundesverband der Personalmanager*innen (BPM) noch in seinen HR-Thesen für 2024 betont: Starke Meinungen im Unternehmen sind wichtig, Arbeitgeber sollen sich aber klar für einen Pluralismus und eine Weltoffenheit als Grundlage des wirtschaftlichen Handelns einsetzen. Nun hat sich die Böttcher AG, ein Online-Shop für Bürobedarf, auf eine Art und Weise politisch positioniert, die den BPM-Mitgliedern wohl als Negativbeispiel dienen kann. Das Unternehmen mit Sitz in Jena fragte seine Mitarbeitenden nach ihrer politischen Meinung und veröffentlichte am Sonntag die anonymisierten Umfrageergebnisse auf Facebook.

Sie zeigen, dass ein Großteil der Beschäftigten eine Partei wählen würde, die unter anderem vom Landesamt für Verfassungsschutz in Sachsen als „gesichert rechtsextremistisch“ eingeordnet wurde. Die Umfrageergebnisse sind durch den Post indirekt Teil des Employer Brandings des Unternehmens und machen im Detail deutlich: 34,4 Prozent der Befragten würden der AfD bei der nächsten Wahl ihre Stimme geben, 62 Prozent bewerten die aktuelle deutsche Regierung mit den Schulnoten 5 oder 6, und mehr als 71 Prozent sind so unzufrieden mit der Politik, dass sie am liebsten bereits jetzt Neuwahlen hätten. Die Ergebnisse kommentierte das Unternehmen im Facebook-Post mit den Worten „Politische Umfrage bei der Böttcher AG, fast 600 Arbeitnehmer haben ihren politischen Willen zum Ausdruck gebracht👍“ an. Einen Tag nach Erscheinen unseres Artikels wurde der Facebook-Beitrag gelöscht.