Wenn Sie unseren › Newsletter abonniert haben und vielleicht auch das eine oder andere unserer Bücher gelesen haben, wissen Sie, dass wir davon überzeugt sind, dass Karriereratschläge und Rezepte für den beruflichen Erfolg Ihnen mehr schaden als nützen. Der Wunsch nach einem einfachen Erfolgsrezept in sieben komma fünf Schritten ist geradezu eine Garantie für Misslingen. Wir halten wenig von Rezepten und sehr viel mehr von Anregungen, Impulsen und Inspiration. Wir könnten auch sagen: Tipps, die Sie nicht befolgen sollten, sondern über die Sie nachdenken können, um etwas für Sie Passendes daraus zu machen …
Wagen Sie das Neue auf dem Höhepunkt des Erfolgs
Veränderungsbereitschaft wird heute zur Kernkompetenz. Es bedeutet, auf dem Höhepunkt des Erfolgs schon etwas Neues zu wagen, offen zu sein für Experimente. Denn bevor Sie etwas nicht ausprobiert haben, können Sie nicht wissen, ob es funktioniert. Wer also nicht ständig Neues ausprobiert und ununterbrochen Vielfalt schafft, wird nur eine sehr begrenzte Auswahl haben, um sich an diese sich rapide wandelnde Welt schnell genug anpassen zu können.
Allerdings sollten Sie sich von der Erwartung verabschieden, dass das Neue von vornherein perfekt sein muss. Immer dann, wenn Sie Neuland betreten, werden Ihre ersten Schritte nicht von Anfang an perfekt sein. Deshalb ist es sinnvoll, an der eigenen Haltung gegenüber dem Neuen zu arbeiten. An das Neue mit einer Haltung heranzugehen, für die es im Englischen einen schönen Ausdruck gibt: Beta-Mindset. Dahinter stehen drei kluge Ideen:
1. Lernen Sie, das Weiterentwickeln zu lieben
Wenn Sie nach kreativer Arbeit etwas Neues präsentieren – eine Skizze für einen neuen Flyer, ein Konzept für eine neue Kampagne, den Entwurf für eine neuartige Weiterbildungsmaßnahme oder was auch immer – dann machen Sie sich bewusst, dass dies kein finales Produkt und kein Ergebnis ist, sondern ein erster Schritt dorthin. Sie werden noch viele Gespräche führen, dabei werden Sie zusätzliche Einsichten gewinnen und die eine oder andere neue Idee wird auf den Tisch kommen. Sie werden nachjustieren, verbessern und weiterentwickeln. Und hinterher wird es so gut sein, wie es Ihnen im ersten Wurf auch mit viel Zeit und Mühe niemals gelungen wäre.
2. Gehen Sie in die Offensive
Auf diese Weise können Sie Ihren Stress erheblich reduzieren. Denn wenn es schon von Anfang an perfekt sein soll, sind Sie automatisch in der Verteidigungszone: Sie müssen beweisen, wie gut Ihr „fast schon finaler Entwurf“ ist. Das ist unglaublich anstrengend. Wenn Sie stattdessen bereits die unperfekte Beta-Version vorzeigen, dann sind Sie in der Offensive: Sie können neugierig und offen testen und herausfinden, wo noch Luft nach oben ist. Sie werden die Kritik als hilfreich und konstruktiv begrüßen und sich nicht dagegen wehren. Und die aufgewendete Energie fließt in die Verbesserungen, nicht in den Rechtfertigungskampf.
3. Geben Sie Ihr Bestes
Allerdings – und das ist wichtig! – rechtfertigt der Beta-Gedanke auf keinen Fall schlampige Arbeit. Beta ist nicht die Ausrede für eine schludrige Abkürzung oder dass Sie in letzter Minute irgendwas zusammenzimmern. Im Gegenteil: Natürlich sollte Ihre Leidenschaft, Ihre Sorgfalt, Ihre ganze Aufmerksamkeit in das Projekt fließen. Sie haben dabei lediglich das Verständnis, dass Sie eben noch nicht alle Antworten haben. Sie können sehr wohl Ihr Bestes geben, wohl wissend, dass Sie damit noch nicht im Ziel sind.
Über die Autoren:
Anja Förster und Peter Kreuz sind Managementberater, Bestsellerautoren und Vortragsredner. Ihr Anliegen ist es, Denkmauern einzureißen und Horizonte zu öffnen für eine neue Art zu leben und zu arbeiten. Sie sind sowohl beruflich wie privat ein Paar und leben abwechselnd in Deutschland und Frankreich. (Mehr über die Autoren finden Sie › hier.)
Ihr neues Buch, „Zündstoff für Andersdenker“, soll ein leidenschaftlicher Weckruf, eine Anstiftung zum Andersdenken und ein Mutmacher für Menschen sein, die etwas bewegen wollen – im Beruf und darüber hinaus. (› Weitere Informationen zum Buch.)