Coachings- und Beratungsunternehmens Bridgehouse in Berlin. (Foto: Bridgehouse)
Ein eindeutiges Ja, weil das Arbeiten zu Hause an vielen Stellen zeitsparend,
umweltschonend und konzentrationsförderlich ist. Und ein eingeschränktes
Ja, weil wir es in den Unternehmen erst einmal schaffen müssen, ein
geeignetes Regelwerk und ein unterstützendes HR-Instrumentarium hierfür
bereitzustellen.
Die Personalverantwortlichen in den Unternehmen werden nach den Erfahrungen
der Corona-Krise alle Hände voll zu tun haben, aus dem Gelernten
wirksame Standards abzuleiten. Vor allem braucht es ein Regelwerk für die
Wahl des Schaffensortes, das sowohl gerecht als auch auf den jeweiligen Job
abgestimmt ist. Im Grunde geht es um die Frage, wie das beste Arbeitsergebnis
auf die beste Weise entsteht. Und darum, an welchem Ort Menschen ihr Leben
und ihre Arbeit in Einklang bringen können. Dass Remote nicht neu und
nicht allein software- oder technologieabhängig ist, zeigt das Handwerk seit
dreitausend Jahren. Ein Schmied käme nie auf die Idee, seine Esse (Feuerstelle,
d. Red.) an einem weit von seinem Zuhause entfernten Ort zu errichten. In der
Regel trennte eine einzige Tür die Arbeits- von der Privatwelt. Da die Sehnsucht
nach einer Einheit unserer Lebenswelten wächst – ein Work-Life-Blending statt
einer Work-Life-Balance –, kommt vielen Beschäftigten die derzeitige Entwicklung
entgegen. HR wird intensiv nach einem Instrumentarium suchen müssen,
das die technischen Voraussetzungen standardisiert, zwischen präsenzabhängigen
und davon unabhängigen Jobs ausgleicht und verhindert, dass Mitarbeitende
sich ungebremst selbst ausbeuten.