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Am erfolgreichsten: persönliche Kontakte

Mann hält eine Hand an sein Ohr, um Zuhören zu signalisieren
Da kennt jemand einen möglichen Kandidaten? Über persönliche Kontakte werden die meisten Jobs besetzt.
Foto: © iuricazac/Fotolia.de

Von den 2,17 Millionen Unternehmen hierzulande, die 2016 existierten, waren 94 Prozent Kleinbetriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern. Insgesamt verbuchten die Arbeitgeber im letzten Jahr 3,65 Millionen sozialversicherungspflichtige Neueinstellungen. Davon entfielen mit 44 Prozent die meisten auf Kleinbetriebe, 32 Prozent entfielen auf mittlere Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten und 24 Prozent auf Großunternehmen. Das geht aus der aktuellen Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Grundlage für die viertelljährlich durchgeführte Studie ist eine repräsentative Betriebsbefragung, die auch Stellen berücksichtigt, die den Arbeitsagenturen nicht gemeldet werden. Im vierten Quartal 2016 lagen Antworten von rund 11 500 Arbeitgebern aller Wirtschaftsbereiche vor.

Jede dritte Stelle wird über persönliche Kontakte besetzt

Die Auswertung zeigt, dass fast ein Drittel aller Neueinstellungen (32 Prozent) in Deutschland über die Nutzung persönlicher Kontakte zustande kommt. Bei Kleinbetrieben beträgt der Anteil sogar 47 Prozent. Bei 21 Prozent der Neueinstellungen bringen Internet-Jobbörsen, darunter auch die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit (BA), Unternehmen und neue Mitarbeiter zusammen. Elf Prozent der Stellenbesetzungen ergeben sich über Stellenausschreibungen auf der eigenen Unternehmens-Homepage. Jeweils zehn Prozent der Vakanzen werden über Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften sowie über Initiativbewerbungen oder Bewerberlisten besetzt. Lediglich fünf Prozent der Neueinstellungen sind auf die Vermittlungsdienste der BA zurückzuführen. Auf private Arbeitsvermittlungen entfallen vier Prozent der Stellenbesetzungen. Der Anteil der sozialen Medien an den Stellenbesetzungen liegt nur bei einem Prozent.

Großunternehmen erhalten die meisten Initiativbewerbungen

Je nach Unternehmensgröße zeigt sich jedoch eine unterschiedliche Gewichtung der Besetzungswege. So finden Kleinbetriebe neue Mitarbeiter weniger über die eigene Internetpräsenz und Online-Jobbörsen. Die BA ist zwar bei der Vermittlung in Kleinbetrieben am erfolgreichsten, wird aber am häufigsten von mittelgroßen Unternehmen eingeschaltet. Großbetriebe bekommen wesentlich mehr Initiativbewerbungen als Klein- und Mittelbetriebe. Bei großen Unternehmen kommen Einstellungen auch überdurchschnittlich häufig über Job-Ausschreibungen auf der eigenen Homepage zustande; jede fünfte Stelle wird dort so besetzt.

Unbefristete Verträge bieten vor allem kleine Firmen

Über alle Unternehmensgrößen hinweg sind 55 Prozent aller Einstiegsverträge unbefristet. Am höchsten ist der Anteil bei kleinen Betrieben, dort beträgt er 66 Prozent. In mittelgroßen Betrieben sind 52 Prozent der Neuverträge unbefristet, in Großbetrieben nur 40 Prozent und damit weniger als die Hälfte.

Rekrutierungsprobleme vor allem bei Klein- und Mittelbetrieben

Besonders kleine und mittlere Unternehmen haben Schwierigkeiten bei der Personalsuche. Von den mittleren Betrieben geben dies 43 Prozent an, von den kleinen 38 Prozent und von den Großunternehmen 23 Prozent. Kleine und mittlere Betriebe beklagen eine unzureichende berufliche Qualifikation der Bewerber. Auch geben sie öfter als große Betriebe – die im Schnitt höhere Gehälter zahlen – an, dass Bewerber zu hohe Einstiegslöhne fordern. Außerdem wollen viele Kandidaten nach Aussage der Befragten die Arbeitsbedingungen, die zum Teil ungünstiger sind als in großen Unternehmen, nicht erfüllen. Vor allem unter den Kleinbetrieben befinden sich beispielsweise Handwerksbetriebe mit körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten. Kleine Betriebe brechen die Personalsuche aufgrund ihrer Rekrutierungsprobleme am häufigsten ab.

Die IAB-Studie steht > hier als Kurzbericht zum Download zur Verfügung.