Die aktuellen Untersuchung „2nd Pulse Survey Impact of COVID-19 on Rewards &
Benefits“ der Personal- und Organisationsberatung
Korn Ferry hat 3.977 Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen der
Coronakrise auf die Vergütung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
sowie Management befragt. In Deutschland wurden 45 Unternehmen
untersucht, die einen Querschnitt durch Branchen und Größenordnungen
repräsentieren.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass die
durch das Coronavirus ausgelöste Wirtschaftskrise Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer empfindlich in der Vergütung treffen wird.
Zwar haben erst sieben Prozent der befragten Unternehmen in
Deutschland bereits faktisch Gehaltskürzungen durchgeführt, 14 Prozent
überprüfen dies gerade. Diesjährige Gehaltserhöhungen wurden aber schon
von mehr als jedem zweiten Unternehmen entweder abgesagt (25 Prozent)
oder verschoben (27 Prozent), elf Prozent passen die geplanten
Erhöhungen an.
Von den bereits vorgenommenen Gehaltskürzungen ist vor allem das obere Management
(67 Prozent der befragten Unternehmen) betroffen. Das mittlere Management und herausgehobene Experten müssen in
44 Prozent der Unternehmen auf Gehalt verzichten.
Die niedrigeren
Gehaltsklassen sind deutlich weniger betroffen (22 Prozent). Das
Einfrieren des Gehalts trifft dagegen fast alle Hierarchieebenen in
ähnlicher Ausprägung: mindestens 77 Prozent sind betroffen. In 94
Prozent der Fälle betrifft die Maßnahme das mittlere Management.
Beim
Aussetzen, Verzögern oder der Reduktion von kurzfristig zu gewährenden
Boni (Short Termin Incentives) gehen die Unternehmen aktuell noch
deutlich behutsamer vor. Neun Prozent haben hier Maßnahmen vollzogen, 16
Prozent überdenken solche Maßnahmen gerade. An
den Long Termin Incentives haben sieben Prozent bereits gearbeitet,
weitere sieben Prozent prüfen hier ihre Möglichkeiten. Eine geringere
Rolle spielen gerade Veränderungen bei einer aktienbasierten Vergütung.
Insgesamt ist davon
auszugehen, dass Manager-Boni – unabhängig ob kurz- oder langfristig
gewährt – in der Krise Teil von öffentlicher Debatte sein werden.