Eine Kellnerin, die unter anderem am Karnevalssamstag gearbeitet hat, einen Anspruch darauf hat, dass eine „in der Karnevalszeit“ geleistete Tätigkeit in ihrem Zeugnis steht. Das hat das Arbeitsgericht Köln entschieden (Urteil vom 11.01.2019, Az. 19 Ca 3743/18).
Rechtsstreit um das Arbeitszeugnis
Die Klägerin war von März 2013 bis August 2017 als Servicekraft beschäftigt. Nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses stellte ihr der Arbeitgeber ein Arbeitszeugnis aus, mit dessen Inhalt die Frau aber nicht einverstanden war. Sie wollte unter anderem bestätigt erhalten, während der Karnevalszeit gearbeitet zu haben. Sie hatte jedenfalls 2017 am Freitag und Samstag nach Weiberfastnacht gearbeitet. Der Arbeitgeber vertrat die Ansicht, diese Tage lägen nicht „in der Karnevalszeit“.
Die Klage hatte Erfolg. Das Arbeitsgericht Köln bestätigte, dass die Klägerin in der Karnevalszeit gearbeitet hat. Dabei sei die „Karnevalszeit“ kein gesetzlich exakt definierter Begriff. Allerdings bestehe im Rheinland und insbesondere im Kölner Raum kein Zweifel an der Auslegung des Begriffes. Anders als der Begriff der „Karnevalstage“, die sich gegebenenfalls nur auf Weiberfastnacht, Rosenmontag sowie Aschermittwoch beziehen könnten, lasse sich die „Karnevalszeit“ als die gesamte Hochzeit auffassen, in der Karneval gefeiert werde, mithin die Zeit von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch.
Hohe Arbeitsbelastung für Servicekräfte
Da im Rheinland und insbesondere im Kölner Zentrum die Arbeitsbelastung in der Gastronomie in der Karnevalszeit besonders hoch sei, hätten Arbeitnehmer aus der Gastronomie auch ein berechtigtes Interesse daran, dass die Arbeit in dieser Karnevalszeit im Zeugnis besonders erwähnt wird, so das Arbeitsgericht.
Quelle: Arbeitsgericht Köln
ist freier Journalist aus Biberach/Baden und schreibt regelmäßig News und Artikel aus dem Bereich Arbeitsrecht.