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Das Büro der Zukunft

Büroraum mit Mitarbeitern bei Besprechung, darüber Digitalsymbole
Das Office von morgen ist vor allem ein Ort des Austauschs.
Foto: © alphaspirit-stock.adobe.com

Laut einer Befragung, die das Forschungs- und Beratungsinstitut > Great Place to Work von März bis Mai 2020 unter 31 Unternehmen mit 4444 Teilnehmern durchgeführt hatte, fanden über 85 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen die Krise gut meistert, direkte Führungskräfte auch bei Remote Work gut erreichbar sind und ein normales Arbeiten möglich ist. Der Mehrzahl der Unternehmen fehle es jedoch an Strategien und Know-how für den Einstieg in die Arbeitswelt der Zukunft, so das Institut. Great Place to Work und der Bürodienstleister > Streit Service & Solution haben dafür ein integratives Prozessmodell entwickelt. Es berücksichtigt vier Kernbereiche, die für Unternehmen in den Fokus rücken würden: Kultur, Führung, Raum und Technik.

Führung: Vertrauenskultur statt Präsenzkultur

Nach Ansicht von Andreas Schubert, geschäftsführender Gesellschafter von Great Place to Work Deutschland, müssen sich Unternehmen für neue Arbeitsmodelle öffnen und sich für die Zukunft vorbereiten. Dafür sei aber ine neue, veränderte Unternehmenskultur notwendig. Sie mache agiles Arbeiten erst möglich.

Anstelle von Präsenzkultur tritt Vertrauenskultur. Die Führung durch Kontrolle wird in der neuen dezentralen Struktur nicht mehr funktionieren,

so Schubert. Unternehmen müssten Führungskräfte dabei unterstützen, eine neue Kultur zu etablieren, die Mitarbeiter zu einer höheren Eigenverantwortung, -steuerung und -entscheidung unterstützt.

Raumkonzepte für Begegnung und Kommunikation

New Work funktioniert nach Ansicht der beiden Dienstleister nur, wenn neue Raumkonzepte mit der Entwicklung der Unternehmenskultur einhergehen. Dabei gelte es, die Mitarbeiter einzubeziehen, denn Partizipation sei ein wesentlicher Faktor zum Erfolg.

Wir brauchen unsere Büros als Kulturtankstelle und soziale Heimat der Arbeitnehmer, als Ort der sozialen Kontakte und kollegialen Austauschs,

sagt Clemens Imberi von Streit Service & Solution. Auch die Raumkonzepte müssten im Zuge der zunehmenden Flexibilisierung, der Etablierung von agilen Arbeitsweisen und der erforderlichen Kreativität den Anforderungen gewachsen sein. Imberi sieht die Zukunft in Multispace-Büros. Die zukünftigen Arbeitsräume müssten die Unternehmens- und Arbeitskultur widerspiegeln und die Beziehungsqualität unterstützen, ergänzt Schubert. Sie würden zur „Dockingstation“, zur Basis, in der die gemeinsamen Unternehmensziele definiert und umgesetzt werden. Begegnung und Austausch, aber auch Raum für ein vertrauliches Gespräch, seien essenziell für die Mitarbeiter.

Technische Infrastruktur und digitale Tools als Voraussetzung

Neben der Gestaltung der Büroräume gehört auch die Technik zum Gesamtkonzept. Die Arbeitswelten der Zukunft müssten digital gestärkt werden, heißt es. Dazu gehörten unter anderem Collaboration Tools, ein workflowbasiertes Dokumentenmanagement, digitale Raumbuchungssysteme und Datensicherheitskonzepte.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.