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Hybride Arbeitsmodelle bevorzugt

Kollegen im Meeting, zum Teil vor Ort, zum Teil per Video
Mitarbeiter erwarten, dass hybride Meetings – ein Teil derTeilnehmer vor Ort, der andere virtuell anwesend – zunehmen werden.
Foto: © Blue Planet Studio-stock.adobe.com

Laut einer Studie von > Barco, Anbieter von Visualisierungs- und Kollaborationslösungen, hat das Homeoffice in den letzten Wochen seinen Glanz verloren. Nur 15 Prozent der Befragten weltweit wollen nach der Aufhebung der Beschränkungen weiterhin Vollzeit von zu Hause aus arbeiten. Rund jeder Zweite (49 Prozent) gibt an, dass die Arbeit im Homeoffice mit der Zeit weniger Spaß gemacht hat. Viele Mitarbeiter fühlen sich durch die Trennung von ihren Kollegen negativ beeinträchtigt – sowohl emotional als auch bei der Arbeit. Fast vier von zehn Teleworkern (37 Prozent) sagen, dass ihnen die Zusammenarbeit aus der Ferne schwerer fällt. 29 Prozent finden es schwierig ist, bei Meetings etwas beizutragen, wenn sie virtuell zugeschaltet sind. Weitere 28 Prozent stellen fest, dass sie zuhause leichter abgelenkt werden. Für die Studie wurden 1750 Arbeitnehmer befragt, davon jeweils 250 aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, den Vereinigten Staaten, Australien, Indien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Mitarbeiter wollen wieder Kontakt zu Kollegen

Am attraktivsten ist die Befragten ein hybrides Arbeitsplatzmodell, bei dem sie die meiste Zeit im Büro verbringen, gleichzeitig aber auch die Freiheit und Flexibilität haben, von zuhause aus zu arbeiten, wann es für sie am besten passt. Das ideale Gleichgewicht liegt für die Studienteilnehmer bei drei Tagen im Büro und maximal zwei Tagen pro Woche im Homeoffice. Die wichtigsten Gründe, wieder ins Büro zurückzukehren, sind die Zusammenarbeit und soziale Kontakte. 45 Prozent sagten, dass sie es einfacher fanden, mit Kollegen im Büro zusammenzuarbeiten. Ebenso viele gaben an, dass ihnen der soziale Aspekt des Bürolebens gefiel. Weitere 44 Prozent hoben die Bedeutung spontaner Begegnungen hervor.

Hybride Treffen und geplante Meetings in festen Räumen gewünscht

Die meisten Befragten denken, dass die Arbeitswelt nach der Pandemie wieder zu einer Art der Normalität zurückkehren wird. Sie gehen allerdings davon aus, dass hybride Treffen, bei denen ein Teil der Belegschaft virtuell zugeschaltet und der andere Teil aus dem Büro teilnimmt, zur Norm werden. Dabei bevorzugen drei Viertel der Arbeitnehmer (75 Prozent) geplante Meetings gegenüber spontanen Treffen und die Hälfte (50 Prozent) sprechen sich für formelle Meeting-Räume aus. Das deutet laut Studie darauf hin, dass der Trend der letzten Jahre hin zu sogenannten Huddle Spaces für spontane Meetings ein Auslaufmodell sein könnte. Auch würden es die Mehrheit vorziehen, die meiste Zeit in einer großen Unternehmenszentrale zu arbeiten (mit der Flexibilität, teilweise im Homeoffice zu sein) und weniger in Satellitenbüros oder Kollaborationsräumen – ein Trend, der häufig vorhergesagt worden sei.

Laptop wird zum wichtigsten Arbeitsgerät

Der zunehmende Trend „Bring Your Own Meeting“ – Mitarbeiter bringen nicht nur ihre eigenen Geräte mit, sondern nutzen auch ihre eigenen bevorzugten Konferenzlösungen – hat sich in den letzten Monaten laut Studie weiter verstärkt. Der Laptop ist inzwischen für die meisten Arbeitnehmer das wichtigste Gerät: 77 Prozent der Befragten sagen, ohne Laptop nicht arbeiten zu können. Trotz des Anstiegs der Nutzung von von 30 auf 40 Prozent innerhalb eines Jahres werden Laptop-Kameras immer noch am häufigsten für virtuelle Meetings verwendet. 54 Prozent der Mitarbeiter nutzen ihre Laptop-Kamera, 40 Prozent Raumkameras und 24 Prozent ihre Smartphone-Kamera. Allerdings klagen mehr als 60 Prozent über Störungen ihrer Kameras während der Meetings.

Mitarbeiter erwarten mehr Benutzerfreundlichkeit bei Technologien

Was künftige Meetings betrifft, erwarten die Studienteilnehmer technologische Verbesserungen, insbesondere wünschen sie sich Technologien, die die Effizienz und Benutzerfreundlichkeit erhöhen und Arbeitsabläufe vereinfachen. 56 Prozent sagten, dass Apps zur Teilnahme an einer Videokonferenz mit einem Klick innerhalb des nächsten Jahres verfügbar sein sollten, falls dies nicht bereits der Fall ist. Außerdem erwarten die meisten Befragten innerhalb von zwei Jahren Spracherkennungstechnologie, Kollaborationssoftware und Instagram-ähnliche Filter für Videokonferenzen. Neue Investitionen des Arbeitgebers wünschen sie sich vor allem in Videokonferenzgeräte für Meeting-Räume. Gut drei Viertel der Befragten (77 Prozent) gaben an, Videokonferenzräume mindestens einmal pro Woche zu nutzen; mehr als jeder vierte (28 Prozent) nutzt sie sogar täglich.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.