Wird Remote Work in Zukunft zum Standard?
Durch die Corona-Pandemie haben viele Unternehmen und Beschäftigte gelernt, dass Arbeiten im Homeoffice dauerhaft und umfassend möglich ist. Kann sich Remote Work also flächendeckend durchsetzen? Warum nicht, fragt Jürgen Schulze-Seeger.
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Die Personalverantwortlichen in den Unternehmen werden nach den Erfahrungen der Corona-Krise alle Hände voll zu tun haben, aus dem Gelernten wirksame Standards abzuleiten. Vor allem braucht es ein Regelwerk für die Wahl des Schaffensortes, das sowohl gerecht als auch auf den jeweiligen Job abgestimmt ist. Im Grunde geht es um die Frage, wie das beste Arbeitsergebnis auf die beste Weise entsteht. Und darum, an welchem Ort Menschen ihr Leben und ihre Arbeit in Einklang bringen können. Dass Remote nicht neu und nicht allein software- oder technologieabhängig ist, zeigt das Handwerk seit dreitausend Jahren. Ein Schmied käme nie auf die Idee, seine Esse (Feuerstelle, d. Red.) an einem weit von seinem Zuhause entfernten Ort zu errichten. In der Regel trennte eine einzige Tür die Arbeits- von der Privatwelt. Da die Sehnsucht nach einer Einheit unserer Lebenswelten wächst – ein Work-Life-Blending statt einer Work-Life-Balance –, kommt vielen Beschäftigten die derzeitige Entwicklung entgegen. HR wird intensiv nach einem Instrumentarium suchen müssen, das die technischen Voraussetzungen standardisiert, zwischen präsenzabhängigen und davon unabhängigen Jobs ausgleicht und verhindert, dass Mitarbeitende sich ungebremst selbst ausbeuten.
Der Text stammt aus unserer Ausgabe 06_2020. Ein Abonnement können Sie hier abschließen