Wie groß ist die Angst vor dem Virus? Wie beeinflusst die aktuelle Situation den Arbeitsalltag in deutschen Büros und Fabriken? Und welche Maßnahmen ergreifen Unternehmen bislang?
Die Mehrheit der Deutschen macht sich, laut Befragung, wenig Sorgen um ihre
Gesundheit angesichts des Coronavirus. Viele rechnen
allerdings damit, dass sich die aktuelle Situation negativ auf den
Erfolg ihres Unternehmens auswirken wird. Nahezu alle Befragten wurden
am Arbeitsplatz bereits mit speziellen Maßnahmen im Umgang mit dem Virus
konfrontiert.
Die Auswirkungen auf Unternehmen und Beschäftigte
96 Prozent der Befragten gaben an, dass das
Coronavirus derzeit Gesprächsthema bei der Arbeit sei – bei 52 Prozent
von ihnen täglich, bei 21 Prozent sogar mehrmals täglich. Bei 43 Prozent beeinflusst das Thema den Arbeitsalltag.
54 Prozent der Befragten sorgen sich nicht wegen des Coronavirus. Dass sie Angst haben, sich
mit dem Virus zu infizieren, meinten nur 34 Prozent der Befragten. Noch
geringer ist die Sorge vor Versorgungsengpässen, z. B. knappen
Lebensmitteln (27 Prozent). Dagegen sorgen sich 46 Prozent der Befragten darum, dass das Coronavirus negative
Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg hat. In manchen Unternehmen wirkt sich Corona bereits auf die
Arbeitsweise der Belegschaft aus: 29 Prozent der Befragten gaben an,
dass Projekte wegen der aktuellen Situation verschoben worden seien. 23
Prozent, dass ihr Team durch das Coronavirus in ihrer
Produktivität eingeschränkt sei. Nur 16 Prozent sind der Meinung, dass
wegen Corona insgesamt weniger gearbeitet wird.
Veränderungen und Verhaltensvorschriften
Die Mehrheit der Befragten gab an, dass ihr Arbeitgeber rechtzeitig
zum Thema kommuniziert (60 Prozent) und die Unternehmensleitung sie
gut informiert habe (57 Prozent). 61 Prozent sind der Meinung, dass ihre Unternehmensführung die richtigen Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter trifft.
65 Prozent der Befragten gaben an, dass die
häufigsten Veränderungen neue Verhaltensvorschriften sind. 42 Prozent gaben an, dass in ihrem Unternehmen die Teilnahme an
externen Veranstaltungen (z. B. Messen, Fortbildungen) untersagt worden
sei und bei gut einem Drittel (36 Prozent) wurden auch
Firmenveranstaltungen abgesagt. Bei 47 Prozent der Befragten wurden Dienstreisen in betroffene
Regionen abgesagt, bei weiteren 27 Prozent wurden sämtliche Dienstreisen
storniert.
Von denjenigen, die im Job beeinträchtigt sind, muss derzeit fast
jeder Zehnte (9 Prozent) von zu Hause arbeiten. Aber auch extern hat die
unsichere Lage Folgen: 28 Prozent gaben an, dass sie von
Lieferengpässen betroffen seien, bei 12 Prozent arbeiten Dienstleister
derzeit nur noch eingeschränkt oder sogar gar nicht mehr.
Die Maßnahmen der Arbeitgeber im Überblick:
- 80 Prozent informieren über Prävention, Verhaltensweisen und Hygiene.
- 72 Prozent treffen Präventionsmaßnahmen, d. h. sie stellen Desinfektionsmittel bereit, verbieten Händeschütteln usw.
- 22 Prozent bieten ihren Mitarbeitern an, zu Hause zu arbeiten.
- 43 Prozent fordern Mitarbeiter mit Erkältungssymptomen gezielt auf,
nicht zur Arbeit zu kommen oder von zu Hause aus zu arbeiten. - 38 Prozent fordern Mitarbeiter, die in betroffene Regionen gereist
sind, auf, nicht zur Arbeit zu kommen oder von zu Hause aus zu arbeiten. - 53 Prozent der Unternehmen sagen Dienstreisen ab.
- 19 Prozent flexibilisieren Arbeitszeiten und Arbeitsorte, um Kinderbetreuung und Pflege zu ermöglichen.
- 47 Prozent hätten grundsätzlich die Möglichkeit, eine Zeit lang zu
Hause zu arbeiten. Weitere 22 Prozent könnten dies zumindest mit
Einschränkungen tun.