Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

Treten Unternehmen bei der Digitalisierung auf der Stelle?

Manager von hinten steht vor Wand mit Nullen und Einsen
Nicht alle Unternehmen kommen in Sachen Digitalisierung weiter, es gibt diverse Hemmnisse.
Foto: © Sir_Oliver/StockAdobe

Laut einer aktuellen Studie stecken viele Unternehmen in Deutschland im Digitalisierungs- prozess fest. Für die die meisten ist die Transformatiion derzeit kein Top-Thema mehr. Gut zwei Drittel der Firmen sind mit dem aktuellen Stand nicht zufrieden. Jeder zweite Arbeitgeber berichtet außerdem, dass es am notwenigen Fachwissen fehlt, um den Wandel zu meistern.

Derzeit stufen 81 Prozent der Unternehmen hierzulande die digitale Transformation als wichtig ein, aber nur noch zwölf Prozent sagen, der technologische Wandel sei für sie die wichtigste Aufgabe. Bislang haben 54 Prozent der befragten Firmen eine eigene Digitaleinheit gegründet, weitere elf Prozent planen dies. Knapp die Hälfte der Firmen (46 Prozent) hat bereits digitale Geschäftsmodelle entwickelt. Das sind Ergebnisse der Studie „Potenzialanalyse Transformation erfolgreich managen“ von Sopra Steria Consulting. Dafür wurden 354 Spitzenmanager, Führungskräfte und Spezialisten befragt.

Hemmnisse durch nicht integrierte Software und mangelndes Know-how

69 Prozent der Studienteilnehmer benoten das eigene Unternehmen mit „befriedigend“ oder schlechter, wenn es um die Frage geht, wie gut der Betrieb auf die digitale Transformation vorbereitet ist. 59 Prozent der Unternehmen geben an, dass durch nicht integrierte Software und Daten fortbestehende Silos zu den größten Hindernissen bei der digitalen Transformation gehören. 42 Prozent der Firmen sagen, ihre IT sei nicht flexibel genug, um sie für die neuen Aufgaben fit zu machen. Darüber hinaus vermeldet jeder zweite Studienteilnehmer, dass das notwendige Know-how fehlt, um den Wandel zu bewältigen. Zudem leidet mehr als jedes dritte befragte Unternehmen (37 Prozent) unter zu langsam getroffenen Entscheidungen und zumindest teilweise unter zu vielen Beteiligten sowie einer starren Hierarchie.

Die digitale Transformation erfasst von der IT-Technik bis zur Organisation das gesamte Unternehmen. Das müssen vor allem die Verantwortlichen unbedingt verinnerlichen und die Belegschaft abholen,

sagt Simon Oberle, Leiter Future Management von Sopra Steria Next. Er plädiert dafür, die digitale Transformation zur Chefsache zu machen und immer wieder darüber zu sprechen.

Die größten Digitalisierungserfolge, so Oberle, erzielten Unternehmen derzeit auf der Kostenseite. Positive Wachstumseffekte gebe es jedoch zu wenig, bisher habe erst ein Viertel der Firmen durch die Digitalisierungsanstrengungen seinen Umsatz gesteigert. Seiner Ansicht nach denken Entscheider oft noch nicht radikal genug, wenn es um Wachstumsimpulse gehe. Viele konzentrierten sich darauf, bewährte analoge Abläufe durch digitale nur zu verbessern, statt über komplett neu konzipierte Kanäle und Prozesse mit Kunden nachzudenken und gemeinsame Standards für Plattformen zu entwickeln oder in die digitale Infrastruktur zu investieren.

Die Studienergebnisse stehen zum > Download zur Verfügung.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.