2022 haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich so häufig ihre Arbeitsstelle geändert, wie vor der Pandemie. Das zeigt eine Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zwischen den Jahren 2004 und 2019 lag diese Quote stabil bei 31 bis 33 Prozent. Während der Pandemiejahre sank dieser Wert auf 30 Prozent. Konkret bedeutete dies: Etwa 1,3 Millionen Beschäftigungsverhältnisse weniger wurden aufgenommen und 820.000 weniger beendet als noch 2019.
Jetzt liegt die Fluktuationsrate wieder bei 33,2 Prozent. Als Grund für den leichten Fall der Zahlen in den Pandemiejahren nennt das IW den Unwillen von Arbeitnehmern, während einer Krise die Stelle zu wechseln und vorsichtigerem Budgetieren der Unternehmen: „Wenn die Wirtschaft schrumpft, halten sich Arbeitgeber mit Neueinstellungen zurück.“ Dies habe sich nach der Coronakrise geändert. Mit wachsender Wirtschaft sei die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften wieder gestiegen, die für erweiterte Produktionen und neue Projekte benötigt wurden.
Junge Menschen wechselten häufiger den Job
Besonders häufig wechselten in Deutschland 2022 Mitarbeitende in der Altersgruppe mit 24 Jahren den Job (77,3 Prozent). Nur 16,8 Prozent der 55- bis 64-Jährigen suchten sich dagegen 2022 eine neue Stelle. Die Anzahl der Berufswechsler- und -wechslerinnen war bei Menschen ohne beruflichen Abschluss mit 56,4 Prozent mehr als doppelt so hoch wie mit anerkanntem Berufsabschluss (26 Prozent). Bei Männern und Frauen gab es mit 34,4 beziehungsweise 31,9 Prozent eine leichte Abweichung von Jobwechseln. Der Unterschied wird, so das IW, auch von den Differenzen der Fluktuation in eher männer- beziehungsweise frauendominierten Berufsfeldern beeinflusst. Das IW prognostiziert für 2023 einen erneuten Abfall der Personalbewegungen, „aufgrund der anhaltenden wirtschaftlichen Flaute.“
Angela Heider-Willms verantwortet die Berichterstattung zu den Themen Transformation, Change Management und Leadership. Zudem beschäftigt sie sich mit dem Thema Diversity.
