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Karriereambitionen: Frauen überholen die Männer

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Ein Mann und eine Frau in Businesskleidung auf gleicher Höhe nebeneinander
Was ihre Aufstiegsziele betrifft, haben Frauen gegenüber den Männern stark nachgezogen und sie sogar überflügelt.
Foto (CCO): pexels.com

Die Karriereziele junger weiblicher und männlicher Fach- und Führungskräfte haben sich in den letzten Jahren angeglichen. Mittlerweile setzt sich fast jede zweite Frau (49 Prozent) eine Position als Führungskraft im mittleren und Top-Management zum Ziel. Damit haben sie die Männer (42 Prozent) sogar überflügelt. Gleichzeitig ist der Anteil der Frauen, die lediglich eine Projektleiter- oder Abteilungsleiterstelle erreichen wollen, auf 18 Prozent zurückgegangen, während er bei den Männern von acht auf 14 Prozent zugenommen hat. Einen Vorstandsposten setzen sich allerdings weiterhin mehr Männer (sieben Prozent) als Frauen (zwei Prozent) zum Ziel. Das sind Ergebnisse der jüngsten Aktualisierung der Studienreihe „Familienunternehmen als Arbeitgeber“, die die TU München im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen erstellt hat. Die Studienreihe basiert auf Umfragen, die seit 2008 auf den „Karrieretagen Familienunternehmen“ durchgeführt wurden und an denen insgesamt mehr als 3300 junge Fach- und Führungskräfte teilgenommen haben.

Dass Frauen in Sachen Karriereplanung immer mehr aufholen, kann laut Studie eine Folge der Erziehung sein, die immer weniger geschlechterspezifisch ausgerichtet sei.

Frauen sind selbstbewusster im Job als früher. Wichtig ist, dass es Ihnen auch ermöglicht wird, ihre Karriereziele zu erreichen,

sagt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung Familienunternehmen. Gerade was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf betreffe, sollten die Kommunen mehr tun. Wenn Kindertagesstätten um zwölf Uhr schliössen, stelle das Familien mit zwei Berufstätigen vor enorme Probleme. Wer heute in Kinderbetreuung investiere, werde morgen hochqualifizierte Arbeitnehmer anziehen und den regionalen Wirtschaftsstandort stärken, so Heidbreder.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie wird für beide Geschlechter wichtiger

Bei der Wahl eines Arbeitgebers fragen heute laut Studie sowohl Frauen als auch Männer stärker Angebote zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf nach. 2009 sagten noch 11,8 Prozent der Studienteilnehmer, dass sie das Kriterium der Work Life Balance als wichtig erachten, während dies aktuell rund ein Drittel (32,5 Prozent) der Befragten angibt.

Gute Arbeitsplatzatmosphäre auf Platz eins der Wünsche

Die Unterstützung der Work Life Balance steht bei der Befragung von 2016/2017 mit 27,3 Prozent an vierter Stelle der Aspekte, die jungen Fach- und Führungskräften bei der Arbeitgeberwahl am wichtigsten sind. Auf Platz eins rangiert mit 47,6 Prozent eine gute Arbeitsatmosphäre, gefolgt von guten Karriereperspektiven (45,3 Prozent) und einer attraktiven Vergütung (42,3 Prozent). Im Gesamtzeitraum von 2008 bis 2017 standen gute Karriereperspektiven noch an erster Stelle. Die Work Life Balance auf dem vierten Rang hat seitdem die Internationalität des Arbeitgebers als Kriterium verdrängt und auch die Anforderungen nach eigenverantwortlichem Arbeiten und Zukunftsfähigkeit/Innovationsstärke des Unternehmens weiter nach hinten gerückt.

Männern legen mehr Wert auf ein attraktives Gehalt als Frauen

Betrachtet man die Anforderungen an Arbeitgeber jedoch nach Geschlecht, zeigt sich, dass die Präferenzen zum Teil doch unterschiedlich ausgeprägt sind. So ist für Männer eine attraktive Vergütung besonders wichtig (46,3 Prozent), während die Frauen starken Wert auf gute Arbeitsatmosphäre legen (61,6 Prozent).

Die Studie „Familienunternehmen als Arbeitgeber – Die Einstellungen und Erwartungen junger Fach- und Führungskräfte“ steht > hier zum Download zur Verfügung.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.

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