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So machen Sie Stellenanzeigen fit für Google for Jobs

Werkbank mit Schriftzug HR-Werkstatt darauf

Frage: „Ich habe schon mehrfach über Google for Jobs gelesen. Was muss ich konkret tun, damit auch meine Stellenanzeigen demnächst dort erscheinen? Man kann ja keine Stellenanzeigen konkret buchen, oder?“

Es antwortet: Tristan Niewöhner, Experte im Bereich Suchmaschinenmarketing in der Personalakquise.

Vorab: Seit Mitte März 2019 befindet sich Google for Jobs in Deutschland in der Testphase. Die Darstellung der ersten Suchergebnisseite von Google wird sich mit dem Go Live sehr verändern. Die Seite wird mit drei bis vier Anzeigen starten, wie bisher. Dann aber wird die neue – blaue – Google for Jobs-Box kommen, und danach wird es noch Platz für zwei bis drei organisch erzeugte Suchergebnisse geben. Wie wir wissen, findet die zweite Google-Suchergebnisseite so gut wie keine Beachtung beim User. Daher ist es wichtig, einen der Anzeigenplätze über und einen der Plätze in der Google for Jobs-Box zu bekommen.

Doch um auf die Frage zurückzukommen: Genau, Google for Jobs ist keine neue Jobbörse im herkömmlichen Sinn. Man kann also keinen Platz für seine Stellenanzeige buchen und ihn sich in der Box sichern. Gibt ein Nutzer seine Wunsch-Stelle in die Google-Suche ein, werden alle relevanten Jobangebote in der blauen Box übersichtlich dargestellt. Dafür nutzt Google die Stellenanzeigen, die im Internet bereits vorliegen (auf Seiten von Jobbörsen oder auf unternehmenseigenen Karriereseiten zum Beispiel).

Ihre Aufgabe ist es also, die eigene Stellenanzeige so aufzubereiten, dass Google sie für relevant befindet. Sollten Sie einen Dienstleister nutzen, der Ihre Stellenanzeigen erstellt, müssten Sie ihn aktiv damit beauftragen, Ihre Stellenanzeigen „Google-tauglich“ aufzubereiten. Die Suchmaschine muss erkennen können, welche Informationen die Webseite mit Ihrer Stellenanzeige enthält. Dafür gibt es festgelegte Standards. Ein kurzer Hinweis noch: So weit wir wissen, haben sich ein paar Jobbörsen gegen eine Kooperation mit Google ausgesprochen. Stellenanzeigen, die dort gelistet sind, werden also nicht bei Google for Jobs auftauchen. Informieren Sie sich bei Ihrer bisher bevorzugten Stellenbörse diesbezüglich.

Schritt 1: Sie müssen sich mit dem Thema „Strukturierte Daten“ auseinandersetzen!

Schon vor Jahren hat Google mit anderen Global Playern die Seite www.schema.org ins Leben gerufen. Hier wird dargestellt, wie Websites und eben auch Stellenanzeigen für Suchmaschinen aufbereitet werden müssen, sodass die Suchmaschinen alle wichtigen Informationen erhalten können, um so die Seite für relevant zu befinden. Die Fragestellung lautet: Wie müssen die Daten strukturiert und gekennzeichnet sein, damit Google sie leicht „versteht“. Ob die eigene Website alle erforderlichen Elemente enthält, kann über einen › Google-Service für strukturierte Daten getestet werden.

Schritt 2: Verwenden Sie sprechende URLs

Die URL (= die Webadresse) Ihrer Webseite mit der Stellenanzeige muss „sprechend“ sein, sie muss entsprechende Keywords oder den Jobtitel enthalten.

Gut: firma-1234.de/jobs/mechatroniker-mwd
Schlecht: firma-1234.de/jobs/index425802

Auch braucht jede ausgeschriebene Stelle eine eigene, individuelle URL. Wenn Sie z. B. gerade zwei neue Mitarbeiter suchen, einen Industriekaufmann und einen Mechatroniker, dann brauchen Sie zwei URLs:

firma-1234.de/jobs/industriekaufmann-wmd/... und
firma-1234.de/jobs/mechatroniker-mwd/...

Bei der Gestaltung einer Webseite mit veralteten Technologien kann das untergehen. Ohne diese eigenen URLs können die Stellenanzeigen aber nicht von Google gefunden werden.

Schritt 3: Nicht zu viele Hierarchie-Ebenen in der URL

Web-Adressen wie diese: firma-1234.de/jobs/jobs-de/jobs 2019/jobs-kaufmännisch … entstehen meistens durch eine tief gegliederte Seitenstruktur. Je mehr Hierarchie-Ebenen eine Webseite allerdings hat, desto schwieriger sind die unteren Ebenen von den sogenannten Crawlern (Computerprogramme, die automatisch das Internet durchsuchen, analysieren und gegebenenfalls nach bestimmten Kriterien sortieren) zu erreichen. Je mehr Klicks man braucht, um auf die eigentlichen Seiten zu gelangen, desto schwieriger werden sie von Google gefunden.
Mit einer entsprechend flachen Gestaltung der Navigation oder durch themenverwandte Querverlinkungen kann hier Abhilfe geschaffen werden. Auch eine umfassende XML-Sitemap, die alle wichtigen URLs auflistet, hilft den Crawlern, sich zu orientieren.
Hier wird erklärt, wie eine optimale Sitemap aussieht: https://support.google.com/webmasters/answer/183668?hl=de.

Schritt 4: Klare Gliederung von Titel, Überschriften und Text

Google muss die Struktur der Webseite mit Ihrer Stellenanzeige und die Relevanz für den Internet-Nutzer beurteilen können. Dafür müssen der Titel der Seite – in diesem Fall der Jobtitel – sowie die diversen Zwischen-Überschriften (z.B. „Ihre Aufgaben“, „Ihr Profil“, „Über uns“) und der weitere Text klar voneinander abgegrenzt werden. Dies geschieht mit besonderen Kennzeichnungen bei Titel, Überschriften und Text, sogenannten Tags (h1, h2, etc.), die im Content Management System zu berücksichtigen sind.

Schritt 5: Nutzen Sie die „Indexing API“

Der oben schon erwähnte Crawler durchsucht das Internet in einem gewissen Rhythmus. Manchmal kann es jedoch Wochen dauern, bis Google wieder bei Ihren neuen Websites bzw. Stellenanzeigen „vorbeikommt“. Wenn Sie aber aktuell eine neue Stellenanzeige ins Internet gebracht haben, dann sollten Sie mit der Indexing API Google darüber informieren. So kann Google die Seiten nämlich direkt noch einmal „crawlen“, sodass der Inhalt der Suchergebnisse auf dem neuesten Stand ist. Wie die Verwendung der Indexing API genau funktioniert, ist hier sehr schön erklärt: https://developers.google.com/search/apis/indexing-api/v3/quickstart.

Schritt 6: Zeigen Sie möglichst viele relevante Informationen in Ihrer Stellenanzeige

 

Grundsätzlich kann man sagen: Je mehr Informationen Google über die Stellenanzeige erhält, desto eher wird sie in der Google for Jobs-Box erscheinen. Hierbei sind Informationen wie der genaue Jobtitel, der Arbeitsplatzstandort, die Bewerbungsfrist, die wöchentliche Stundenzahl und auch das Gehalt gemeint. Die Menge der gelieferten Informationen wird auch über die Reihenfolge entscheiden, in der die Stellenanzeigen in der Google for Jobs-Box angezeigt werden.

Eine Garantie für das Erscheinen in der Google for Jobs-Box gibt es nicht, denn neben der optimalen Aufbereitung sind auch Faktoren wie die individuelle Suchanfrage des Suchenden oder der bisherige Suchverlauf zu berücksichtigen. Da Google zukünftig aber höchstwahrscheinlich auch den Bereich Jobsuche als Bezahlmodell einführen wird, möchte Google natürlich einen größtmöglichen Datenpool aufbauen und möglichst viele Kunden auf der Plattform haben.

Wenn Sie das ABC der Suchmaschinenoptimierung und des Suchmaschinenmarketings berücksichtigen, haben Sie also gute Chancen, Ihre Online-Stellenanzeigen in der Google for Jobs-Box unterzubringen oder (gegen Entgelt) als Anzeige ganz oben auf der ersten Suchergebnisseite zu platzieren. Gerade mit dem Wissen, dass in Deutschland ca. 75 Prozent aller Jobsuchenden ihre Jobsuche bei Google starten, wird es mit Google for Jobs noch wichtiger, die Stellen bei Google sichtbar zu platzieren.

✓ Werkstatt-Check: So bereiten Sie Stellenanzeigen für Google for Jobs vor
Strukturieren Sie die Daten Ihrer Webseite anhand der Vorgaben unter www.schema.org.
Geben Sie Google so viele relevanten Informationen wie möglich.
Sorgen Sie mit einer klar definierten Struktur Ihrer Webseite dafür, Sie es dem Crawler leicht machen, alle Informationen zu finden.
Wenn Sie eine aktuelle Stellenanzeige veröffentlichen, informieren Sie Google durch die Indexing API.

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