Zahlreiche Unternehmen dürfen sich 2021 über Auszeichnungen als attraktive Arbeitgeber freuen. Gekürt wurden sowohl die besten Unternehmen anhand von Mitarbeiterbeurteilungen und Audits als auch hinsichtlich ausgewählter Merkmale. Außerdem haben Schüler die Firmen auserkoren, die derzeit aus ihrer Sicht am attraktivsten sind.
Kürzlich bekanntgegeben wurden die Sieger aus drei Arbeitgeber-Wettbewerben: Great Place to Work, Linkedin Top Companies und das Schülerbarometer von Trendence. Auffällig ist, dass im ersten Corona-Jahr die Gesundheitsbranche an Beliebtheit gewinnt. Das sind jeweils die attraktivsten Unternehmen:
Great Place to Work – Deutschlands Beste Arbeitgeber 2021: Gleich drei Krankenkassen überzeugen
Als „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ werden seit 2002 jährlich 100 Unternehmen und Organisationen aller Branchen und Größen gewürdigt, die sich durch die Gestaltung besonders attraktiver, förderlicher und zukunftsorientierter Arbeitsbedingungen auszeichnen. 684 Unternehmen haben sich am Benchmarking beteiligt, das vom Forschungs- und Beratungsinstituts Great Place to Work ins Leben gerufen wurde. Insgesamt 228.898 Beschäftigte wurden anonym zu ihrer erlebten Arbeitsplatzqualität befragt – diesmal insbesondere zu den Schwerpunkten Führung, Vertrauen, Anerkennung, Förderung, Fürsorge, Zusammenarbeit, Teamgeist und Identifikation mit dem Unternehmen. Außerdem fand zwischen März 2020 und März 2021 ein Kultur-Audit statt, das Auskunft über Maßnahmen und Instrumente der Personal- und Führungsarbeit der Unternehmen gab.
In der Größenklasse über 5.000 Mitarbeiter hat Volkswagen Financial Services die Nase vorn, gefolgt von der Techniker Krankenkasse und der Barmer. In der Gruppe von 2001 bis 5.000 Beschäftigte sind die Vector Informatik GmbH, die Hilti Deutschland AG und die SBK Betriebskrankenkasse auf den ersten drei Plätzen. Cisco Systems, Salesforce.com Germany und Metafinanz Informationssysteme schnitten bei den Unternehmen von 501 bis 1.000 Mitarbeiter am besten ab. In der nächstkleineren Kategorie von 201 bis 500 Beschäftigte kamen die St. Gereon Seniorendienste, Iteratec und die Wasserle GmbH aufs Siegertreppchen. Bei den Arbeitgebern mit 101 bis 200 Mitarbeitern gewannen Pascoe Naturmedizin, QAware und Mindsquare. Brickmakers, Faktor Zehn und Spirit Link setzten sich in der kleinsten Kategorie ab 50 Mitarbeiter durch.
Von den BEschäftigten der 100 besten Firmen bescheinigten 92 Prozent der Preisträger ihren Unternehmen eine hohe Gesamtqualität als Arbeitgeber. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Unternehmen in Deutschland liegt der Anteil bei 65 Prozent. 86 Prozent schätzten das kompetente Verhalten der Führungskräfte, 82 Prozent empfanden die aktive Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz positiv. 80 Prozent sagten, dass gute Arbeitsleistungen anerkannt wurden und 79 Prozent vergaben gute Noten für die aktive Unterstützung der beruflichen Entwicklung der Beschäftigten. Damit sind die Werte gegenüber dem Vorjahr nochmals angestiegen.
Die hohe Vertrauenskultur hat Unternehmen dabei unterstützt, zeitnah und flexibel auf Krisensituationen reagieren und schnell in ein ‚New Normal‘ umschalten zu können,
kommentiert Andreas Schubert, Geschäftsführer von Great Place to Work Deutschland, die Ergebnisse. Dabei hätten sich vier Schwerpunktthemen herauskristallisiert: eine hohe Transparenz, die Einbeziehung aller, die Fürsorge gegenüber den Mitarbeitern sowie die Implementierung von Kommunikationstools zum Austausch und der Stärkung des Teamgeistes.
Eine Übersicht aller 100 ausgezeichneten Unternehmen gibt es > hier. Anmeldungen zum Folgewettbewerb sind ab sofort möglich.
Linkedin Top Companies 2021: Siemens, Volkswagen und Adidas auf dem Siegertreppchen
Das berufliche Netzwerk > Linkedin hat zum vierten Mal die 25 attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands mit mindestens 500 Beschäftigten gekürt. Der Schwerpunkt lag diesmal – anders als bisher und vor dem Hintergrund der Corona-Krise – darauf, wie gut Mitarbeiter bei ihren Unternehmen ihre Karriere voranbringen können. Die Auswertung basiert auf exklusiven Daten der Plattform und berücksichtigte unter anderem Faktoren wie Entwicklungsmöglichkeiten, Kompetenzwachstum, Geschlechterstruktur und Unternehmensaffinität.
Dieses Jahr konnten vor allem Arbeitgeber der Bereiche Rechnungsprüfung und Unternehmensberatung punkten. Die Branchen Pharma und Gesundheitswirtschaft erreichten ebenfalls überdurchschnittliche Werte, aber auch hiesige Traditionsunternehmen hatten einen guten Stand.
Spitzenreiter in diesem Jahr ist Siemens; auf Platz zwei steht der Volkswagen-Konzern und den dritten Platz nimmt Adidas ein.
Trendence Schülerbarometer: Die Jugend zieht es zur Polizei und zur Bundeswehr
Wie schon im letzten Jahr zieht es Schüler vor allem zum Öffentlichen Dienst. Damit setzt sich ein Trend fort, der vermuten lässt, dass die jungen Menschen im Beruf vor allem Sicherheit anstreben. Beliebtester Arbeitgeber ist wieder die Polizei. Die Bundeswehr liegt erneut auf dem zweiten Rang. Drittplatzierter ist Daimler. In den Top Ten folgen mit BMW und Porsche (um vier Plätze nach vorn gerückt) zwei weitere Automobilkonzerne. Auf den weiteren Plätzen befinden sich Adidas, das Deutsche Rote Kreuz, Audi, der Zoll und Microsoft. Für das aktuelle Trendence Schülerbarometer wurden dieses Jahr bundesweit 25.010 Schüler der Klassen 8 bis 13 befragt.
Gesundheitsbranche erstmals im Ranking vertreten
Für insgesamt 44 Prozent der Schüler ist der öffentliche Sektor am attraktivsten. Bei den Mädchen sind es sogar 51 Prozent. An zweiter und dritter Stelle stehen die Automobilindustrie mit 20 Prozent und der Handel mit 15 Prozent. Neu im Ranking erscheint das Gesundheitswesen, das zehn Prozent der Befragten als Wunschbranche angeben, auch wenn es noch nicht unter den ersten Zehn auftaucht. Den größten Sprung nach vorn auf der Beliebtheitsliste machten die Helios-Kliniken: Der Klinikverbund stieg in der Beliebtheit von Platz 87 auf Platz 13. Auch Johanniter und Malteser, die letztes Jahr noch keine Stimmen hatten, stehen derzeit auf den Plätzen 21 und 26 im Ranking der 100 beliebtesten Arbeitgeber für den Berufseinstieg.
Offenbar erkennen junge Menschen gerade in Zeiten, in denen der Mangel an Pflegekräften tagtäglich offensichtlich wird, dass sich hier ein Berufsfeld mit Zukunft und vor allem Sinnperspektive für sie auftut,
kommentiert Robindro Ullah vom > Trendence Institut den neuen Trend.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.