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Europäische CEOs beziehen im Schnitt 3,6 Millionen Euro im Jahr, ordentliche Vorstände kommen auf 1,6 Millionen Euro. Das Gehalt setzt sich dabei aus der fixen Vergütung, kurzfristigen Boni und langfristigen Incentives zusammen. Am besten verdienen die Schweizer: Das Top-Management bekommt dort 172 Prozent des europäischen Mittelwerts. An zweiter Stelle folgt das Vereinigte Königreich, dort erhalten CEOs 150 Prozent mehr der europäische Durchschnitt. Deutschland liegt mit 109 Prozent auf Platz drei. Die Vergütung deutscher Vorstandschefs beträgt durchschnittlich 3,9 Millionen Euro, Vorstandsmitglieder verdienen 1,7 Millionen Euro.
Schwedische CEOs verdienen am wenigsten
Die niedrigsten Vorstandsgehälter werden in Schweden gezahlt, wo Vorstände nur rund die Hälfte (56 Prozent) des europäischen Medians bekommen. Aber auch Italien (73 Prozent), die Niederlande (77 Prozent) und Spanien (78 Prozent) liegen deutlich unter dem Mittelwert. Das zeigt die aktuelle Untersuchung europäischer Vorstandsgehälter der > Korn Ferry Hay Group. In die Analyse sind die Gehälter von 1572 CEOs und Vorständen aus Westeuropa aus dem Jahr 2016 eingeflossen.
Spitzenverdienste in der Pharmabranche
Die Pharmabranche zahlt dem Top-Management europaweit am meisten, dort liegt der Verdienst bei 168 Prozent des Durchschnitts aller Branchen. Die Automobilindustrie belegt mit 131 Prozent Platz zwei, auf dem dritten Platz befinden sich Medienunternehmen mit 113 Prozent. Schlusslichter sind Bergbau (61 Prozent), Energie (71 Prozent) und Transport (72 Prozent). Versicherungen liegen genau im Schnitt und Banken zahlen mit 103 Prozent leicht darüber. Die Lücke zwischen den Branchen, die ihren Vorständen am meisten und am wenigsten zahlen, steigt laut Korn Ferry weiter.
Neuzugänge verdienen wieder soviel wie ihre Vorgänger
Insgesamt sind die Gehälter der Vorstände 2016 in Europa um rund 1,3 Prozent gestiegen. Damit liegt die Erhöhung unter der der allgemeinen Gehälter von Führungskräften und Mitarbeitern, die um 2,1 Prozent in Europa gestiegen sind. Während allerdings in den letzten Jahren neue Vorstände oft deutlich niedrigere Gehälter bekamen als ihre Vorgänger in der gleichen Funktion, setzte sich dieser Trend im vergangenen Jahr nicht fort. Stattdessen verdienten die Neuzugänge nahezu genauso viel wie ihre Vorgänger.
Langfristige Boni machen ein Drittel der Vergütung aus
Fixgehalt und kurzfristige Boni machten 2016 knapp zwei Drittel des CEO-Gehalts aus, ein weiteres Drittel bestand aus langfristigen Vergütungsbestandteilen wie Aktienoptionen und Zahlungen auf Basis von Performance-Indikatoren. Das gleiche galt für Vorstandsmitglieder, bei denen der Anteil von Fixgehalt und Boni nur geringfügig höher ist (1,5 Prozent) als bei ihren Vorsitzenden. Langfristige Incentives werden bei der Gestaltung der Gesamtvergütung von CEOs und Vorständen laut Korn Ferry immer wichtiger. Trotz immer kürzerer Verweildauer auf den Vorstandspositionen wollten Shareholder und Aufsichtsräte ihr Top-Management verpflichten, den langfristigen Wert des Unternehmens zu optimieren, sagt Thomas Haussmann, Senior Client Partner und Vergütungsexperte bei Korn Ferry Hay Group. Gerade in einer Zeit, in der Technologie und Innovation die wichtigsten Treiber seien, müssten Top-Manager die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens für die nächsten drei, fünf oder gar zehn Jahre im Auge haben.