Aktuelle Ausgabe

Newsletter

Abonnieren

Deutscher bAV-Preis: 3. Preis in der Kategorie kleine und mittlere Unternehmen

Unternehmensporträt: BWI GmbH

Die BWI GmbH mit Sitz in Meckenheim unterstützt die Bundeswehr bei ihrer digitalen Transformation. Die Einführung einer neuen bAV zum 1. Januar 2019 ist Teil des Veränderungsprozesses, in dem sich das IT-Systemhaus auch selbst transformiert. Vorangegangen war 2017 die Verschmelzung der Vorgesellschaften BWI Informationstechnik GmbH und BWI Systeme GmbH. In der Folge stand die Ablösung der alten, zum Teil geschlossenen Versorgungspläne auf der Agenda. Interessenvertreter und bAV-Spezialisten waren frühzeitig eingebunden.

Matching für Beschäftigte und Topführungskräfte

Mit dem neuen Modell will die BWI ihre rund 5.000 Beschäftigten sowie die Topführungskräfte motivieren, selbst zusätzlich für das Alter vorzusorgen. Dafür bietet das Unternehmen eine sozial gerechte sowie transparente bAV im Rahmen eines gesamten Versorgungsplans an. Der Plan kombiniert eine rein arbeitgeberfinanzierte Basisversorgung mit einem einheitlichen Beitragssatz und einer freiwilligen Aufbauversorgung mit Matchingmodell. Der Arbeitgeber verdoppelt die selbstgewählten Entgeltumwandlungsbeträge der Beschäftigten, wobei für den Match ein maximaler Beitragssatz gilt. Für Topführungskräfte gelten statusabhängige höhere Beitragssätze beim Matching, um dem erhöhten individuellen Versorgungsbedarf gerecht zu werden.

Die Beschäftigten entscheiden jährlich freiwillig, ob sie an der Aufbauversorgung durch variable Einmalbeiträge teilnehmen. Dadurch können sie den Vorsorgeaufbau für den Ruhestand flexibel an ihre aktuelle Lebenssituation anpassen. Die BWI führt das neue bAV-Modell über den Durchführungsweg der Direktzusage durch. Alle Versorgungsbeiträge werden in einer provisionsfreien versicherungsakzessorischen Rückdeckung angelegt, auf die die Beschäftigten ein Pfandrecht erhalten. Den Beschäftigten wird gegenüber den gesetzlichen Regelungen eine sofortige Unverfallbarkeit der Betriebsrente zugesichert.

Für Bestandsmitarbeiter mit einer bereits bestehenden Versorgungszusage gilt noch ein zeitlich befristetes Wechselwahlrecht bis Ende Oktober diesen Jahres für den Übergang in den neuen Versorgungsplan. Dadurch profitieren neben den neueingestellten Beschäftigten auch die gewechselten Bestandsmitarbeiter von einer besseren Versorgung, während das Unternehmen einen Harmonisierungseffekt im Hinblick auf die Altzusagen erzielt. Zugleich fördert die neue bAV das Zusammenwachsen der unterschiedlichen Belegschaften aus den Vorgesellschaften. Als Teil des Gesamtvergütungskonzepts will die BWI die eigene Attraktivität als Arbeitgeber steigern, um neue Fachkräfte zu gewinnen und um den Mitarbeiterbestand langfristig zu binden.

Steigende Teilnahmequote

Die Akzeptanz des neuen bAV-Modells bei neueingestellten und Bestandsmitarbeitern spiegelt sich in einer Teilnahmequote an der Entgeltumwandlung wider, die im Einführungsjahr 2019 im Vergleich zu den Vorjahren vielfach höher war und weiter steigt. Um die Beschäftigten für den neu eingeführten Versorgungsplan zu gewinnen, informierte die BWI von Anfang an transparent über Vor- und Nachteile der bAV allgemein und speziell über den eigenen Versorgungsplan. Die Kommunikation mit den Mitarbeitern über die bAV erfolgte intensiv über diverse Kommunikationswege von Erklärfilmen bis hin zu Einzelsprechstunden.

Unternehmensporträt: ESA Elektroschaltanlagen Grimma GmbH

ESA Elektroschaltanlagen Grimma ist ein inhabergeführtes, mittelständisches Unternehmen im Landkreis Leipzig und mit rund 350 Mitarbeitern ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Der Betrieb entwickelt, plant und fertigt Schalt- und Automatisierungsanlagen. Während die Bereiche Produktion, Engineering, Service und Verwaltung am Standort Grimma sitzen, ist die Entwicklung in Leipzig angesiedelt.

Um sich als Arbeitgeber noch attraktiver aufzustellen, hat ESA für die Mitarbeiter ein neues bAV-Modell eingeführt. Dabei ging es der Geschäftsführung vor allem um ein klares und verständliches Versorgungskonzept mit vier Orientierungsmodulen. Der Arbeitgeber fördert die Vorsorge der Beschäftigten über Entgeltumwandlung durch eigene Leistungen, die über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen. Mit der neuen bAV will das Unternehmen die Eigenverantwortung der Mitarbeiter steigern: Gefördert wird der, der Mindesteigenbeiträge zur eigenen Vorsorge leistet. Zusätzlich bietet ESA die Möglichkeit an, die Berufsunfähigkeit und die Hinterbliebenenversorgung abzusichern.

Die Entscheider bei ESA sehen es als einen Erfolgsfaktor an, sich zunächst die Komplexität des Themas bewusst gemacht zu haben. Dabei half und hilft ein auf bAV spezialisiertes Beratungsunternehmen. Gemeinsam entwickelten die Partner zunächst eine rechtssichere Versorgungsordnung. Auf dieser Basis ließ sich das Konzept des neuen Betriebsrentenplans gezielt und professionell umsetzen. Unternehmen und Berater arbeiteten dabei gut und auf kurzen Wege zusammen. Die gesamte Administration übernahm der Consultant.

Um eine möglichst hohe Teilnahmerate der Mitarbeiter zu erzielen, stellte das Unternehmen durch den Berater eine umfassende Information der Mitarbeiter in Einzelterminen sicher. Die Beratung fand persönlich oder online statt. Auch richtete ESA eine digitale Informations-, Beratungs- und Verwaltungsplattform ein, die die Mitarbeiter nutzen können. Vor allem für die Montagemitarbeiter, die oft unterwegs sind, war das Angebot der Onlineberatung hilfreich.

Mitarbeiter binden gegen die demographische Entwicklung

Ein Treiber für ESA bei der Einführung der neuen bAV war die demographische Entwicklung. Der Arbeitgeber will durch eine gezielte Benefitsstrategie die Bestandsmitarbeiter stärker an sich binden, sie noch mehr motivieren und ihre Identifikation mit dem Unternehmen verbessern. Um die Mitarbeiterzufriedenheit weiter zu ­steigern, fährt das Unternehmen eine Kommunikationsstrategie, die durch Wertschätzung, Vertrauen und Empathie gegenüber den Mitarbeitern gekennzeichnet ist.

Alle diese Maßnahmen, zu denen auch die bAV ­gehört, sollen die Unternehmenskultur positiv stärken und den sozialen Handabdruck des Betriebs nachhaltig prägen. Als Arbeitgeber setzen die Entscheider bei ESA das Benefitsportfolio auch dafür ein, das Recruiting effizient und erfolgreich zu gestalten, um Personalbedarf schnell zu bedienen.

Die Bilanz der Teilnahme an der neuen bAV spricht für sich: Die Gesamtbeteiligungsquote stieg von 10 Prozent beim früheren Modell auf über 60 Prozent heute. Wie erfolgreich die angebotenen Beratungswege waren, zeigt die Tatsache, dass sich 90 Prozent der Mitarbeiter, die freiwillig eine Beratung in Anspruch nahmen, schließlich für die Teilnahme an der ESA-Förder-Rente entschieden.