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Im Alter von 25 Jahren ist das Gehalt von Bachelor-Absolventen mit dem von Absolventen beruflicher Fortbildungsabschlüsse wie einem Meister- oder Technikerabschluss vergleichbar: Beide Gruppen verdienen im Schnitt 2750 Euro. Master- und Diplomabsolventen erzielen zu diesem Zeitpunkt bereits ein durchschnittliches Einkommen von 2900 Euro. Mit steigendem Alter und längerer Berufserfahrung werden die Gehaltsunterschiede zwischen den Qualifikationsgruppen dann größer.
Auf längere Sicht verdienen Master- und Diplomabsolventen deutlich mehr
Mit 34 Jahren kommen Bachelor-Absolventen auf 3880 Euro Bruttomonatsverdienst. Damit können sie sich zwar zunehmend von Arbeitnehmern mit beruflichen Fortbildungsabschlüssen absetzen, deren Gehalt lediglich auf 3530 steigt, doch sie verdienen deutlich weniger als Master- und Diplomabsolventen, die etwa 4380 Euro bekommen. Zum Vergleich: Bei Beschäftigen mit einem Berufsabschluss steigt der durchschnittliche Verdienst von rund 2200 auf 2700 Euro. Das geht aus einer aktuellen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Analyse basiert auf Daten der Beschäftigtenhistorik (BeH) der Jahre 2012 bis 2014 und bezieht sich auf 25- bis 34-jährige sozialversicherungspflichtig Beschäftigte.
Damit bestätigen unsere Analysen den bekannten Befund, wonach sich Bildung lohnt – und zwar mit dem Alter tendenziell zunehmend,
so die IAB-Arbeitsmarktforscher. Die Ergebnisse sprächen dafür, dass sich die Bachelor-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt auf längere Sicht unterhalb der Master-Absolventen und der Akademiker mit einem traditionellen Studienabschluss wie Diplom, Magister oder Staatsexamen positionieren. Seit Beginn des neuen Jahrtausends wurden die Diplom- und Magisterabschlüsse durch die gestuften Studienabschlüsse Bachelor und Master abgelöst. Zum Wintersemester 2015/16 waren bereits über 90 Prozent aller Studiengänge in Deutschland auf die gestufte Studienstruktur umgestellt.
Bachelor arbeiten öfter auf niedrigeren Tätigkeitsniveaus
Arbeitnehmer mit Bachelor-Abschluss unterscheiden sich von jenen mit einem Master- oder Diplom-Titel nicht nur hinsichtlich des Einkommens, sondern auch bezüglich des Anforderungsniveaus ihrer Tätigkeiten. Mehr als jeder zweite Diplom- oder Master-Absolvent übt eine Tätigkeit auf dem höchsten Anforderungsniveau („Experten“) aus, bei Bachelor-Absolventen ist es jedoch nur jeder dritte. Gleichzeitig liegt der Anteil der Bachelor-Absolventen, die auf den nächst niedrigeren Tätigkeitsniveaus der Spezialisten und Fachkräfte arbeiten, jeweils etwa zehn Prozent über dem Anteil der anderen Hochschulabsolventen. Damit dürfte sich der Einkommensunterschied zwischen Bachelor- und anderen Hochschulabsolventen zumindest zum Teil auch dadurch erklären, dass sie unterschiedliche Tätigkeitsfelder besetzen, obwohl beide Gruppen über einen Hochschulabschluss verfügen, so die Forscher.
Ein Kurzbericht der Studie steht > hier zum Download bereit.