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Flexible Arbeitszeiten sind wichtigstes Benefit

Ein Mann im blauen Hemd hält eine animierte
Flexibilität statt Firmenwagen: Nicht-materielle Benefits stehen bei Arbeitnehmern am höchsten im Kurs. Bild: ©wladimir1804/AdobeStock

Für seinen „Benefits Survey 2020“ hat das Kölner Beratungsunternehmen Kienbaum Consultants HR-Verantwortliche von mehr als 100 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Parallel dazu erfasste das Arbeitgebernewertungs-Portal Kununu die Benefit-Präferenzen von 4.800 Mitarbeitern.

Das Resultat der Kununu-Befragung: Flexible Arbeitszeiten mit 71 Prozent und die Möglichkeit zum Homeoffice mit 55 Prozent sind die wichtigsten Benefits aus Mitarbeitersicht.

Das Top-Benefit deckt sich mit der Einschätzung der Personalverantwortlichen. Von ihnen sehen sogar 90 Prozent flexible Arbeitszeiten als unerlässlich an. Mit ebenfalls 90 Prozent halten sie zudem Firmenveranstaltungen für Mitarbeiter für eine besonders wichtige Zusatzleistung. Komplettiert wird dei Top Drei der Must-haves durch Gesundheitsmaßnahmen, die 79 Prozent der HR-Verantwortlichen für unverzichtbar halten. Alle Daten der Studien beziehen sich übrigens auf die Zeit vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie.

Spezielle Benefits für Führungskräfte

Fragt man die HR-Abteilungen nach den wichtigsten Zusatzleistungen speziell für Führungskräfte, halten 91 Prozent flexible Arbeitszeiten, 83 Prozent ein Firmen-Smartphone und 83 Prozent Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes für besonders bedeutend.

So viel zur Theorie, aber wie viele Unternehmen erfüllen ihren Mitarbeitern ihre Wünsche tatsächlich? Auch darauf gibt die Kienbaum-Studie Antworten. 65 Prozent der Unternehmen böten eine Flexibilisierung der Arbeitszeit an, rund 28 Prozent immerhin für spezifische Mitarbeitergruppen. Bei der Wahl des Arbeitsorts sind es noch etwas weniger. Rund 50 Prozent der erfassten Firmen geben allen Mitarbeitern diese Möglichkeit, 31 Prozent einem Teil der Belegschaft. Deutlich häufiger gibt es Möglichkeiten, für bestimmte Anlässe wie eine Geburt oder Hochzeiten freigestellt zu werden (79 Prozent der Unternehmen). Ein Sabbatical einzulegen, erlauben 53 Prozent der befragten Unternehmen ihren Mitarbeitern.

Herausforderungen bei der Kommunikation

Schwierigkeiten haben viele Unternehmen noch damit, ihre Angebote den Mitarbeitern einfach zugänglich zu kommunizieren. 81 Prozent der Unternehmen nutzen das Intranet dafür, 37 Prozent Mitarbeitergespräche und 27 Prozent Mails. Social Media nutzt nur ein Fünftel der befragten Unternehmen. Zufrieden sind viele Unternehmen mit ihrer Performance in diesem Bereich nicht. Ein Drittel sagt, dass die Bekanntheit ihres Portfolios „nicht“ oder „eher nicht“ gut sei.

Nachlässig sind sie auch beim Einholen von Feedback. Nur 16 Prozent nutzen strukturierte Maßnahmen wie Benchmarks oder Befragungen, um die Attraktivität ihres Portfolios zu evaluieren.

Worin sich die DACH-Länder unterscheiden

Während die großen Faktoren Homeoffice oder Arbeitszeitflexibilität in allen Ländern weit verbreitet sind, gibt es Unterschiede in einigen kleineren Feldern.

  • Betriebsarzt: In Österreich gilt ein Betriebsarzt bei 97 Prozent der befragten Unternehmen als „Must-have“. In der Schweiz sind es nur 11 Prozent.
  • Zuschüsse zu Versicherungen: In der Schweiz bieten diese Leistung 72 Prozent der Unternehmen. In Österreich sind es nur 47, in Deutschland 35 Prozent.
  • Mobilitäts-Benefits: Hier ist Deutschland mit 55 Prozent führen, in der Schweiz und Österreich bieten sie nur 39 bzw. 19 Prozent.
  • Firmen-Fahrräder: Dazu passt auch das Bild bei den Firmen-Fahrrädern. Während in Deutschland 31 Prozent dieses Benefit schon anbieten und 27 Prozent eine Einführungen planen, sind es in den südlichen Nachbarländern nur 10 Prozent der Unternehmen.
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