Auf Basis der neuesten Erkenntnisse räumt StepStone mit den fünf beliebtesten Bewerbungsmythem auf.
Bewerbungsmythen aufgedeckt
Zum Thema Bewerbung kursieren viele hartnäckige Gerüchte, sei es zum Anschreiben, zur Selbstpräsentation oder zur Gehaltsfrage. Aber an welchen Annahmen ist wirklich etwas dran? Und welche sind längst überholt?
Annahme 1: Viele Jobwechsel schaden dem Image
Das man den Stempel "Job-Hopper" verpasst bekommt, wenn man schon viele Jobs hatte, ist falsch. Der Arbeitsmarkt wird zunehmend dynamischer und schnelllebiger – das wissen auch die Personaler. Die aktuellen StepStone Studien zeigen, dass die Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Jobs sind immer häufiger projektbezogen oder haben eine befristete Vertragslaufzeit.
Aber es können auch persönliche Gründe sein, die eine berufliche Veränderung bedingen. Jeder zweite Bewerber gab bei einer StepStone Studie an, wegen einer unpassenden Unternehmenskultur den Job gewechselt zu haben. Jeder Dritte hat sogar schon einmal in der Probezeit gekündigt, weil es einfach nicht passte. Die Personalverantwortlichen haben häufig Verständnis für einen Wechsel, wenn dieser gut begründet ist.
Annahme 2: Social Media Auftritte interessieren Personaler nicht
Das stimmt, laut StepStone, nicht. Knapp jeder zweite Recruiter recherchiert im Internet nach Informationen zu den Bewerberinnen und Bewerbern. Die wichtigsten Quellen sind dabei Google und soziale Netzwerke.
Annahme 3: Andere Bewerbungen sollten verschwiegen werden
Im Gegenteil: Recruiter rechnen, laut StepStone, sogar damit, dass Bewerber sich auch bei anderen Unternehmen umsehen. Nach Informationen der StepStone Marktforschung bewerben sich fast zwei Drittel der Befragten im Laufe einer Jobsuche bei sechs oder mehr Unternehmen. Ein Drittel von ihnen bewirbt sich sogar bei mehr als fünfzehn Unternehmen.
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Personalverantwortliche erwarten daher eine ehrliche Antwort auf die Frage, ob man sich noch bei anderen Unternehmen beworben hat. Alles andere könnte auf eine fehlende Motivation bei der Jobsuche schließen.
Annahme 4: Niedrige Gehaltsvorstellungen erhöhen die Jobchancen
Laut StepStone stimmt diese Annahme nicht. Allzu bescheidene Gehaltsvorstellungen können bei Personalern als Zeichen für mangelnde Erfahrung oder geringes Selbstbewusstsein interpretiert werden. Es besteht die Gefahr, dass das Gegenüber einen also gar nicht als ausreichend qualifizierten Mitarbeiter in Betracht zieht.
Niedrige Gehaltswünsche offenbaren auch, dass man sich nicht hinreichend über ein realistisches Gehalt informiert hat. Bewerber sollten sich im Vorfeld darüber informieren, wie das Gehalt in vergleichbaren Positionen und Branchen ausfällt.
Annahme 5: Am wichtigsten ist das Anschreiben
Nicht das Anschreiben, sondern der Lebenslauf ist, laut StepStone, der wichtigste Bestandteil der Bewerbung – das gaben ganze 90 Prozent der Recruiter in Deutschland im Rahmen der Studien an. Das Anschreiben folgt mit großem Abstand nur auf Platz zwei.
Tatsächlich nimmt die Bedeutung des Anschreibens seit Jahren immer weiter ab. Der Hauptgrund: Der Trend zur schnellen, unkomplizierten Online- und Mobil-Bewerbung. Arbeitgeber legen zunehmend Wert darauf, potenziellen Bewerbern die Kontaktaufnahme so leicht wie möglich zu machen. Einige Unternehmen haben das Anschreiben deshalb sogar abgeschafft.