Personalwirtschaft: Frau Dransfeld-Haase, der Bundesverband der Personalmanager*innen (BPM) veröffentlicht jährlich Thesen für das kommende HR-Jahr. Für das Jahr 2024 hatten Sie viel Restrukturierungsarbeit prognostiziert. Hat sich Ihre Einschätzung bestätigt?
Inga Dransfeld-Haase: In unseren Thesen hatten wir seinerzeit auf die Kombination von Restrukturierung auf der einen und Fachkräftemangel auf der anderen Seite verwiesen. Und das hat sich voll bestätigt.
Das heißt, HR muss wieder Krise können?
Ja, HR muss sich buchstäblich wieder die Hände schmutzig machen. Restrukturierung ist Kärrnerarbeit. Wir kommen aus einer Ausnahmekonjunktur. Diese Transformation wird aus meiner Sicht das gesamte kommende Jahrzehnt prägen und hat enorme Wucht.
Welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz in dieser Gemengelage?
Noch spüren wir da nicht die große Veränderung, denn aktuell wird noch sehr viel ausprobiert. Ich glaube, wir haben in Deutschland und Europa das Potenzial von KI und die Auswirkungen auf die Arbeitswelt von morgen noch lange nicht erfasst. Der große Unterschied ist hier, dass es insbesondere die Arbeit im White-Collar-Bereich verändern wird. In fast allen großen Unternehmen werden aktuell die Verwaltungen auf den Prüfstand gestellt und stark verschlankt. Tätigkeiten der Wissensarbeit werden immer mehr in Shared Services in Niedriglohnländern verlagert. So ist das Paradoxon zu erklären, dass es inmitten des Fachkräftemangels zu größeren Freisetzungen von Personal kommt.
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