Personalwirtschaft: Herr Schnetzer, für die Trendstudie „Jugend in Deutschland“ haben Sie die Situation und Verfassung der 14- bis 29-Jährigen durchleuchtet. Was zeichnet sie aus?
Simon Schnetzer: Die Situation junger Menschen ist weiterhin stark von Krisen geprägt. Wir sehen, dass Themen wie Krieg in Europa, Inflation, knapper und teurer Wohnraum sowie gesellschaftliche Spaltung sehr belastend sind. Die Klimakrise bleibt ebenfalls ein Thema, auch wenn sie in der Dringlichkeit etwas hinter andere Sorgen zurückgetreten ist. Trotzdem bewahren sich die meisten jungen Menschen einen bemerkenswerten Optimismus. Rund 65 Prozent sind überzeugt, dass ihre persönliche Zukunft gut wird – das zeigt, dass die Jugend nicht resigniert, sondern trotz aller Unsicherheiten noch Hoffnung hat.
Ticken junge Leute heute anders als früher?
Die Jugendphase ist immer eine Zeit voller Fragezeichen. Es geht um die große Suche nach Identität, nach Freunden, nach dem passenden Lebensweg, der passenden Berufung. Viele wissen noch nicht genau, was ihnen guttut, welche Talente sie haben oder wo sie leben möchten. Dieses Sich-selbst-Finden war und ist eine belastende Herausforderung. Anders als früher sind junge Menschen aber heute durch Smartphone und Social Media „always on“. Ständige Erreichbarkeit und der permanente Vergleich machen es ihnen nicht leichter, gute Entscheidungen zu treffen. Die Angst vor Fehlern und Versagen wächst. Das ist zwar lebensphasentypisch, wird aber durch die digitalen Medien verstärkt.
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