Allerdings betont Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & France bei Robert Half, dass die Gehälter, trotz Corona und spürbarer Verunsicherung auf dem internationalen Arbeitsmarkt, weitestgehend stabil bleiben.
Denn 44 Prozent der befragten Arbeitgeber haben, laut der neuen Gehaltsübersicht 2021 des Personaldienstleisters, in diesem Jahr keine Veränderung am Gehalt vorgenommen. Im Gegenteil geben knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent) an, dass sie die Gehälter seit Beginn der Pandemie sogar erhöht haben.
Und auch Boni werden, trotz Wirtschaftskrise, in diesem Jahr ausgezahlt. Bei etwa jedem Dritten gibt es laut Studie keine Veränderung bei den Zusatzzahlungen, 11 Prozent wollen sogar einen höheren Betrag gewähren. 46 Prozent der Befragten kündigen allerdings an, dass die Bonuszahlungen 2020 niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Gerade diese Einsparmaßnahmen verunsichern Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen. 42 Prozent der befragten Unternehmen fürchten, dass Mitarbeiter in Schlüsselpositionen von anderen Firmen abgeworben werden könnten.
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Und viele Unternehmen reagieren bereits auf diese Entwicklung. Fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte (60 Prozent) haben seit Beginn der Pandemie neue Zusatzleistungen für Arbeitnehmer eingeführt, wie zusätzlichen Urlaub (40 Prozent), Zuschüsse für die Büroausstattung (40 Prozent), oder Unterstützung im Bereich der psychischen Gesundheit (39 Prozent) und der externen Kinderbetreuung (30 Prozent).
Auch Telearbeit und Home-Office wirken sich auch auf das Gehaltsniveau aus. Da immer mehr Arbeitnehmer von zu Hause aus arbeiten, beeinflusst ihr Standort zunehmend die Gehaltshöhe in Deutschland.
Laut der Arbeitsmarkstudie orientiert sich das Einstiegsgehalt in erster Linie am Standort des neuen Mitarbeiters (39 Prozent) und zu 30 Prozent an dem des Unternehmens. Bei ebenfalls etwa 30 Prozent der Befragten ist es eine Mischung aus beiden Standorten.
Vergleicht man die deutschen Ergebnisse mit den internationalen Zahlen, lassen sich insgesamt viele Gemeinsamkeiten erkennen. Mit 86 Prozent aller Befragten ist die Sorge, wertvolle Mitarbeiter zu verlieren, international noch größer als in Deutschland.
Und auch international zeigt sich: Für rund ein Drittel aller Führungskräfte ist eine zu niedrige Vergütung oder die fehlende Aussicht auf eine Gehaltserhöhung der Grund dafür.