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Gunnar Kilian verlässt VW

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Gunnar Kilian verlässt Volkswagen und gibt die Position als Personalvorstand auf. Wie das Unternehmen mitteilte, sei der Grund dafür, dass es „unterschiedliche Vorstellungen bei der Steuerung von Beteiligungsgesellschaften“ gab. Kilians Aufgaben übernimmt interimsmäßig Markenchef Thomas Schäfer.

Kilian hatte vor mehr als 20 Jahren nach seiner journalistischen Ausbildung als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei VW angefangen. Wenige Jahre später wurde er unter anderem Geschäftsführer des Konzernbetriebsrats, bevor er 2018 die Position des Personalvorstands übernahm. In dieser Zeit hat sich viel bei VW getan: So habe er eigenen Aussagen zufolge unter anderem das Personalwesen neu ausgerichtet, die Corona-, Halbleiter- und Energiekrise begleitet und zuletzt Restrukturierungen bei der Tochter MAN Truck & Bus vorgenommen sowie das VW-Sanierungsprogramm „Zukunft VW“ mitgestaltet. „Das alles hätte mehrere Berufsleben füllen können“, schreibt der Ex-Personalvorstand auf Linkedin.

War die letzte Krise zu viel?

Die aktuelle Krise, in der sich VW befindet, ist Beobachterinnen und Beobachtern nach zur Folge ein weiterer Grund, weshalb Kilian, der VW stets verbunden erschien und auch kommunikativ viel von seiner Arbeit dort teilte, nach so langer Zeit den Konzern verlässt. Dem Sparprogramm waren im vergangenen Jahr harte Verhandlungen mit dem Betriebsrat vorweggegangen. 35.000 Stellen sollen in Deutschland bis 2023 gestrichen werden – sozialverträglich, wenn möglich. Bis es zur Entscheidung kam, habe es Konflikte und einen Vertrauensverlust zwischen Kilian und der Arbeitnehmerseite gegeben.

Das geht auch aus einem Statement der Konzernbetriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo hervor, das dem Handelsblatt vorliegt. Demnach sei Kilian zwar ein „herausragender Diplomat“ zwischen den Beteiligten gewesen, aber es fehle ihm inzwischen der Rückhalt für eine Vertragsverlängerung im Konzern. Die Entscheidung zur Vertragsverlängerung hätte in wenigen Monaten getroffen werden sollen. Am Ende müsse man sich fragen: „Geht man den Weg auch künftig noch zusammen weiter?“ Wohlüberlegt sei man jetzt zu dem Schluss gekommen: nein.

Trotzdem betont der Ex-Personalvorstand in seinem Linkedin-Post: „Was am Ende bleibt, ist Dankbarkeit. VW wird immer ein Teil von mir bleiben.“ Ob Kilian nun in den Ruhestand geht oder welche beruflichen Schritte für ihn folgen, ist unklar.

Sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin soll in den kommenden Monaten festgelegt werden. Die Suche sei bereits gestartet. Vorschläge für das Personalressort kommen bei Volkswagen traditionell von der Arbeitnehmerseite.

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Lena Onderka ist redaktionell verantwortlich für den Bereich Employee Experience & Retention – wozu zum Beispiel auch die Themen BGM und Mitarbeiterbefragung gehören. Auch Themen aus den Bereichen Recruiting, Employer Branding und Diversity betreut sie. Zudem ist sie redaktionelle Ansprechpartnerin für den Deutschen Human Resources Summit.