Die sogenannten Millennials wollen nicht mehr aus dem Berufsleben aussteigen, um eine Familie zu gründen: Nur 19 Prozent der zwischen 1980 und 1995 geborenen Frauen würden dafür ihren Arbeitgeber verlassen. Wichtigster Grund, dem Unternehmen den Rücken zu kehren, sind vielmehr fehlende Aufstiegschancen. Entsprechend bevorzugen 86 Prozent der weiblichen Millennials einen Arbeitgeber, bei dem Diversity, Gleichberechtigung und Integration hoch im Kurs stehen. Allerdings sagen 71 Prozent der jungen Frauen, dass Arbeitgeber zwar über Diversity sprechen, Chancengleichheit aber nicht wirklich besteht.
Männer werden bei der Beförderung bevorzugt
43 Prozent – gegenüber 14 Prozent im Jahr 2011 – der weiblichen Vertreter der Generation Y geben an, dass sich Arbeitgeber bei internen Beförderungen zu sehr auf männliche Mitarbeiter konzentrierten. Die stärkste Bevorzugung von Männern erleben die Frauen in Spanien (60 Prozent) und Frankreich (58 Prozent), während Malaysia (16 Prozent) und die Philippinen (elf Prozent) die geringsten Unterschiede sehen. Auch wollen 71 Prozent der jungen Frauen – so viele wie nie zuvor – internationale Berufserfahrung sammeln. Jedoch entfallen aktuell nur 20 Prozent der Auslandsentsendungen auf weibliche Mitarbeiter. Das sind Ergebnisse der Studie „The female millennial: A new era of talent“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Dafür wurden mehr als 10.000 Menschen im Alter von 20 bis 35, davon 8.700 Frauen, in 75 Ländern zu ihrer Einstellung zu Arbeitswelt und Karriere befragt.
Deutsche Frauen sind weniger optimistisch hinsichtlich der Aufstiegschancen
Die gut ausgebildeten Frauen der Generation Y haben große Karriereambitionen und sind so optimistisch wie nie zuvor, dass sie es bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber auch bis in eine Spitzenposition schaffen können: 49 Prozent von ihnen geben dies an. Entsprechend nennen 53 Prozent der jungen Frauen Aufstiegschancen als wichtigste Eigenschaft eines attraktiven Arbeitgebers. Das größte Selbstvertrauen zeigen weibliche Millennials in Brasilien und Indien mit jeweils 76 Prozent sowie in Portugal mit 68 Prozent. In Japan mit elf Prozent und in Kasachstan mit 18 Prozent ist der weibliche Nachwuchs am wenigsten optimistisch. Aber auch Deutschland steht am Ende der Skala: Hier sind lediglich 19 Prozent der jungen Frauen zuversichtlich.
Weibliche Millennials fordern ein gutes Gehalt
Für mehr als 50 Prozent der befragten Frauen ist das Gehalt wichtiges Kriterium bei der Wahl des Arbeitgebers. Von den in einer Beziehung lebenden Frauen der Generation Y sind 86 Prozent Teil eines sogenannten „Dual Career Couple“, in dem beide Partner eine berufliche Karriere anstreben. 42 Prozent verdienen gleich viel wie ihre Partner, 24 Prozent verdienen mehr. Fast ein Drittel (31 Prozent) der weiblichen Millennials mit neun oder mehr Jahren Berufserfahrung sind die Hauptverdienerin, bei den Berufseinsteigerinnen sind es 18 Prozent.
Work-Life-Balance und Image entscheiden bei der Arbeitgeberwahl
Fast alle (97 Prozent) der befragten jungen Frauen fordern von den Unternehmen, dass sie Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance ermöglichen. Außerdem legen sie bei der Wahl ihres Arbeitgebers besonderen Wert auf das Image der Branche. 17 von 25 Branchen sind für junge Frauen weltweit unattraktiver als für ihre männlichen Kollegen. Weltweit meiden 21 Prozent der befragten Frauen vor allem die Finanzbranche; hierzulande sind es sogar 39 Prozent.
Die Studie steht in englischer Sprache zum Download zur Verfügung.