Arbeitnehmer wurden danach gefragt, welche Emotionen die Büroflächen, in denen sie arbeiten, bei ihnen freisetzen, wenn sie sie morgens betreten. Jeder fünfte Angestellte (19 Prozent) gibt an, dabei Freude zu empfinden. 17 Prozent sagen, es stelle sich Zufriedenheit ein. Damit überwiegen zunächst die positiven Assoziationen. Es folgt jedoch eine ganze Reihe von verschiedenen negativen Empfindungen.
Häufige Gefühle beim Betreten des Büros: Nervosität, Abneigung, Unwohlsein
Zehn Prozent der Befragten empfinden beim täglichen Betreten ihres Büros Nervosität, Anspannung und Hektik. Bei jeweils sieben Prozent sind Gefühle von Abneigung/Abscheu/Ekel, Unwohlsein/Beklommenheit und Eintönigkeit/Langeweile kennzeichnend. Immerhin ebenfalls sieben Prozent fühlen sich entspannt oder beruhigt. Bei sechs Prozent kommt jedoch Frust auf. Eine Minderheit von drei Prozent fühlt sich dagegen im Büro sogar wie zuhause. Demgegenüber stehen ebenfalls je drei Prozent, die beim morgendlichen Betreten des Büros genervt sind, Trauer/Depression oder Müdigkeit/Lustlosigkeit empfinden. Weitere zwei Prozent fühlen Ärger oder Wut oder sind neugierig oder aufgeregt. Jeweils ein Prozent geht mit Mut in den Bürotag oder fühlt sich bei Arbeitsantritt erleichtert. Insgesamt werden nur in knapp der Hälfte der Aussagen positive Empfindungen angesprochen. Das zeigt die Studie „Office User Monitor 2025“, die von Wisag, Strabag, Drees & Sommer und Art-Invest Real Estate initiiert und von Bell Management Consultants durchgeführt wurde. Für die Untersuchung wurden 230 Büroangestellte und HR-Mitarbeiter aller Altersklassen und Geschlechter aus verschiedenen Branchen befragt.
Mehr als jeder fünfte Büroangestellte wünscht sich ein wohnliches Ambiente
Aber wie hätten’s die Büroangestellten denn lieber? Die Studienteilnehmer wurden darum gebeten, drei Aspekte zu nennen, die ihrem Büro fehlen, um für mehr Wohlbefinden zu sorgen. Mit 22 Prozent nannten die meisten ein wohnliches Ambiente von Farben, Möblierung und Dekoration. Zwölf Prozent vermissen eine gute und individuelle Klimatisierung. Jeweils elf Prozent sprechen die Verpflegung an (Kantine, Getränke) sowie Ruheräume/Massagen. Neun Prozent wünschen sich eine ruhige Arbeitsatmosphäre. Darüber hinaus nannten die Befragten eine bessere (technische) Ausstattung, mehr Licht, mehr Platz, maximal Zweierbüros und einen Blick ins Grüne. Arbeitgeber, so folgert die Studie, müssten Büros daher als „Wohnzimmer“ denken und eher Lebens- als Arbeitswelten schaffen, da ein wohnliches Ambiente das Wohlbefinden der Mitarbeiter erhöhe.
Künftig wieder mehr Großraumbüros mit Rückzugsmöglichkeiten?
Auf die Frage, wie sie den künftigen Bedarf verschiedener Arbeitsflächen einschätzen, antwortete circa die Hälfte der Befragten, es werde einen steigenden Bedarf nach Flächen zur kurzfristigen Regeneration (47 Prozent) und zur Projektarbeit (59 Prozent) geben. Klassische Büros für ein bis zwei Personen werden hingegen nach Ansicht der Angestellten zurückgehen (51 Prozent). Ob diese Prognose auch den Wünschen der Mitarbeiter entspricht oder ob sie nicht lieber ihre direkte Arbeitsumgebung wohnlicher und kleiner hätten, ist eine andere Sache. Die Studie folgert jedenfalls daraus, dass Arbeitgeber vor allem auf große Büros mit Rückzugsmöglichkeiten und mit ausreichend Platz für Projektteams sorgen müssen. Weitere Informationen gibt es > hier.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.