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Laut einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage im September von > PwC denken 92 Prozent der Deutschen, dass Künstliche Intelligenz Vorteile mit sich bringt. Gleichzeitig befürchten mit 96 Prozent noch etwas mehr der Bundesbürger, dass durch KI Nachteile entstehen.
Hoffnung: Entlastung von gefährlicher, körperlicher und monotoner Arbeit
Hinsichtlich der erwarteten Vorteile steht die Hoffnung im Vordergrund, dass KI den Menschen Arbeit abnehmen kann. 62 Prozent der Befragten denken dabei an Arbeit mit gefährlichen Stoffen. 60 Prozent gehen davon aus, dass Menschen von körperlichen Tätigkeiten entlastet werden und 55 Prozent erwarten, dass KI Berufstätigen monotone Routinearbeiten abnimmt. Dass die Technologie ihnen mehr Zeit für kreative Tätigkeiten verschaffen wird, glaubt lediglich ein Drittel der Studienteilnehmer. Davon, dass KI sich schneller neue Fertigkeiten aneignen kann als Menschen und dass die Technologie den Fachkräftemangel in Deutschland lösen wird, ist weniger als jeder Dritte überzeugt.
Befürchteter Nachteil Nummer eins: Wegfall von Arbeitsplätzen
Was die vermuteten Nachteile von KI betrifft, steht die Angst, dass Arbeitsplätze verlorengehen, an erster Stelle. Rund zwei Drittel (65 Prozent) teilen diese Sorge. Jeder zweite Befragte (51 Prozent) denkt, dass fehlerhafte Programmierungen größere Schäden anrichten als bei von Menschen gemachten Fehlern. 50 Prozent können sich vorstellen, dass die Einkommen sinken.
Positive Einstellung je nach Tätigkeit unterschiedlich
Trotz ihrer Befürchtungen blickt mehr als die Hälfte der Deutschen (54 Prozent) den möglichen KI-bedingten künftigen Veränderungen positiv entgegen, 13 Prozent geben sogar an, sehr positiv eingestellt zu sein. Am optimistischsten sind Berufstätige mit kreativen Bürojobs (79 Prozent mit den Angaben „positiv“ und „sehr positiv“) und mit körperlichen Tätigkeiten (73 Prozent). Arbeitnehmer, die gemischte Tätigkeiten (körperlich, verwaltend, kreativ und zwischenmenschlich) ausführen, sind am skeptischsten: Von ihnen gaben insgesamt nur 58 Prozent an, positiv oder sehr positiv gestimmt zu sein.
Neugierig auf Arbeit mit KI, aber schlecht ausgebildet
Aus der Studie „Der digitale Arbeitsmarkt 2018“ geht außerdem hervor, dass zwei von drei Umfrageteilnehmer (65 Prozent) neugierig darauf sind, KI zu nutzen. Je höher der Ausbildungsgrad der Befragten ist, umso größer ist diese Neugier. Der höchste Wert ergab sich bei Befragten mit abgeschlossenem Studium (74 Prozent). Allerdings fühlen sich 59 Prozent der Deutschen schlecht oder gar nicht ausgebildet für KI.
Regierung und Arbeitgeber gleichermaßen in der Pflicht
Wenn es darum geht, heute schon die Arbeit der Zukunft zu managen und geeignete Maßnahmen einzuleiten, sehen die Menschen die Bundesregierung mit 36 Prozent und die Arbeitgeber mit 35 Prozent gleichermaßen in der Pflicht. Lediglich 14 Prozent nannten Schulen und Universitäten. Fast zwei von drei Befragten (63 Prozent) bescheinigen der Großen Koalition zurzeit kein ausreichendes Engagement in Bezug auf Veränderungen des Arbeitsmarktes durch KI.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.