Wie die Statistikbehörde › Eurostat mitteilte, pendelten im vergangenen Jahr 282.100 Menschen zum Arbeiten ins Ausland. Zum Vergleich: 2002 waren es gerade einmal 86.400.
Viele Arbeitnehmer pendeln in die Schweiz, da die Gehälter dort wesentlich höher sind als in Deutschland. Dafür sind dort die Lebenshaltungskosten aber auch deutlich höher.
78.300 der in die Schweiz pendelnden Berufstätigen kamen aus Baden-Württemberg. Damit hat das Bundesland die meisten Berufspendler in Deutschland. 64.500 Pendler verzeichnet allein der baden-württembergische Regierungsbezirk Freiburg, was zusätzlich noch der Nähe zu Frankreich geschuldet ist. Die Nähe zu beiden Nationen spielt bei den Pendlern aus dieser Region eine entscheidende Rolle.
Bundesländer mit den meisten Auslandspendlern:
Baden-Württemberg: 78.300
Nordrhein-Westfalen: 44.000
Rheinland-Pfalz: 42.100
Bayern: 38.200
EU-weit gab es im vergangenen Jahr laut Eurostat rund 2,15 Millionen
Auslandspendler. Davon waren 445.100 aus Frankreich und 214.400 aus
Polen. Insbesondere Regionen mit höheren Löhnen und mehr freien Stellen
ziehen Grenzgänger an, so die Eurostat-Experten.
Aber auch innerhalb Deutschlands steigt die Zahl der Berufspendler. Rund 12,8 Millionen Beschäftigte fahren zum Arbeiten in einen anderen Kreis, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervorgeht. Die Zahl der Pendler, die täglich aus dem Ausland nach Deutschland pendeln, liegt bei 212.500.
Doch das regelmäßige Berufspendeln hat seinen Preis. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, sagte: „Grundsätzlich ist der Preis des Pendelns und der erhöhten Mobilität zunehmender Stress, bis hin zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.“
Für das Familienleben sei Pendeln oft eine große Belastung. „Den Druck, mobil zu sein und weite Wege zum Arbeitsplatz zurücklegen zu müssen, spüren immer mehr Menschen in der Europäischen Union“, sagte Zimmermann. Nötig seien mehr gemeinsame Arbeitsmarkt- und Lohn-Standards in der EU.