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HR-Karrierefrage: Karriere und Teilzeit – passt das zusammen?

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Aufgrund meiner aktuellen persönlichen Situation werde ich demnächst von Vollzeit in eine 50-Prozent-Teilzeittätigkeit wechseln. Trotzdem möchte ich mit meiner Karriere weiterkommen. Wie gelingt dieser Spagat?

Die Entscheidung, in Teilzeit zu arbeiten, fällt oft aus persönlichen Gründen, zum Beispiel aufgrund familiärer Verpflichtungen, gesundheitlicher Aspekte oder dem Wunsch nach mehr Freiraum. Doch was bedeutet das für die Karriere? Können ambitionierte Ziele auch mit reduzierter Arbeitszeit erreicht werden, oder steht Teilzeit automatisch einem erfolgreichen Karriereweg im Weg? 

Klärung der eigenen Ziele 

Der erste Schritt besteht darin, die eigenen Karriereziele klar zu definieren. Strebt man eine Führungsposition an? Geht es um berufliche Weiterentwicklung oder die Erweiterung der eigenen Kompetenzen?

Teilzeit schließt ambitionierte Ziele nicht aus, doch sie erfordert eine bewusste Fokussierung auf das Wesentliche. Eine klare Priorisierung hilft, auch in weniger Arbeitsstunden sichtbar und effektiv zu bleiben. 

Vorteile von Teilzeit als Karriereoption 

Teilzeitmodelle bieten mehr als nur flexible Arbeitszeiten. Sie fördern oft eine effiziente Arbeitsweise, da weniger Zeit für Nebensächlichkeiten bleibt. Zudem eröffnet Teilzeit die Möglichkeit, die eigene Energie besser zwischen Beruf und Privatleben aufzuteilen, was langfristig zu höherer Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit führen kann. Wer die Vorteile bewusst nutzt, kann Teilzeit sogar als Karrieremotor einsetzen. 

Alles zum Thema

Teilzeit

Hat eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter vertraglich eine kürzere Wochenarbeitszeit vereinbart, als in Branche oder Unternehmen üblich, spricht man von Teilzeit. Häufig reduzieren insbesondere Eltern ihre Arbeitszeit um mehrere Stunden oder einzelne Tage, um sich um die Kindererziehung zu kümmern. Aber auch andere Gründe können zu einem Teilzeitwunsch führen.

Weniger ist mehr: Qualität über Quantität 

Karriereentwicklung hängt nicht von der Anzahl der geleisteten Stunden ab, sondern von der Qualität der Arbeit und der Verantwortung, die man übernimmt. In Teilzeit hat man oft den Vorteil, die eigene Energie gezielt auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren. Entscheidungen und Projekte, die echten Mehrwert schaffen, sind wichtiger als eine Vielzahl kleiner Aufgaben. Führungskräfte und Arbeitgeber erkennen zunehmend, dass effektive Priorisierung und qualitativ hochwertige Ergebnisse mehr zählen als reine Anwesenheit. Wer klar kommuniziert, worauf er den Fokus legt, und Ergebnisse liefert, die Wirkung zeigen, kann auch mit weniger Stunden eine erfolgreiche Karriere gestalten. 

Herausforderungen und wie man sie meistert 

Natürlich gibt es auch Herausforderungen, die mit Teilzeit einhergehen: 

  • Sichtbarkeit: Wer weniger Zeit im Büro verbringt, läuft Gefahr, in wichtigen Projekten übersehen zu werden. Hier hilft eine proaktive Kommunikation – regelmäßige Updates an Kollegen und Vorgesetzte sorgen dafür, dass man präsent bleibt. 
  • Führungsambitionen: Viele Unternehmen setzen Führungsrollen mit Vollzeit gleich. Doch immer mehr Organisationen erkennen, dass Führung auch in Teilzeit möglich ist. Der Schlüssel liegt darin, die eigene Arbeitszeit klar zu strukturieren und Verantwortung gezielt zu delegieren. 
  • Vorurteile: Teilzeit wird manchmal als weniger ambitioniert wahrgenommen. Man kann dem entgegenwirken, indem man die eigene Leistungsfähigkeit durch Ergebnisse statt durch Anwesenheit unter Beweis stellt. 

Tipps für eine erfolgreiche Teilzeitkarriere 

  1. Den richtigen Rahmen schaffen 
    Ein gut abgestimmtes Arbeitsmodell ist entscheidend. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice-Optionen und klare Absprachen im Team helfen, produktiv zu bleiben. Man sollte auch die eigenen Arbeitszeiten transparent kommunizieren, damit Kollegen und Vorgesetzte wissen, wann man erreichbar ist. 
  2. Netzwerken und Weiterbilden 
    Teilzeit darf kein Grund sein, sich aus dem beruflichen Austausch zurückzuziehen. Regelmäßige Teilnahme an Netzwerktreffen, Weiterbildungen und Veranstaltungen sorgt dafür, dass man weiterhin sichtbar bleibt und sich fachlich entwickelt. 
  3. Selbstbewusst auftreten und Eigeninitiative zeigen
    Wer in Teilzeit arbeitet, sollte dies als bewusste Entscheidung kommunizieren und keine Unsicherheiten zeigen. Ein selbstbewusster Umgang signalisiert, dass man trotz reduzierter Arbeitszeit genauso engagiert und leistungsfähig ist wie Vollzeitkräfte.
  4. Eigeninitiative zeigen
    In Teilzeit ist es besonders wichtig, durch Eigeninitiative zu überzeugen. Wer von sich aus Aufgaben übernimmt, Vorschläge einbringt oder Projekte anstößt, zeigt Engagement und bleibt im Team präsent – auch wenn man nicht Vollzeit verfügbar ist. So erkennt das Umfeld, dass man mit voller Motivation bei der Sache ist und Verantwortung übernimmt.

Fazit: Eine Frage der Strategie und Initiative

Karriere und Teilzeit schließen sich nicht aus. Ihre Kombination erfordert jedoch eine klare Strategie, bewusstes Handeln und Eigeninitiative. Wer seine Ziele kennt, offen kommuniziert und sich auf qualitativ hochwertige Ergebnisse konzentriert, kann auch mit reduzierter Arbeitszeit erfolgreich sein. Entscheidend ist, Verantwortung zu übernehmen, Eigeninitiative zu zeigen und sich sichtbar zu machen, selbst wenn man nicht immer anwesend ist. Teilzeit ist kein Hindernis, sondern eine Chance, die eigene Karriere individuell, nachhaltig und erfolgreich zu gestalten.

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