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Produktivitätshemmnisse am Arbeitsplatz

Eine jüngere Mitarbeiterin sitzt im Büro vor einem Laptop und telefoniert offensichtlich privat mit ihrem Handy
Private Handy-Gespräche als Produktivitätskiller? Aus Sicht der Mitarbeiter gibt es ganz andere Faktoren, die die Leistungseffizienz einschränken.
Foto: © Antonioguillem/Fotolia.de

Was hemmt die Produktivität im Arbeitsalltag? Oft heißt es, dass vor allem zu viele Meetings, aber auch die Nutzung von Social Media oder des privaten Handys Produktivitätskiller seien. Laut einer aktuellen Studie sind aus Mitarbeitersicht jedoch andere Faktoren maßgeblich: Vor allem ineffiziente Systeme und Prozesse mindern die Produktivität.

Lediglich knapp die Hälfte der Arbeitnehmer (48 Prozent) gibt an, die meiste Zeit produktiv zu sein. Fast ein Viertel ist nach eigenen Angaben sogar nur manchmal produktiv. Die Hauptursache für mangelnde Produktivität am Arbeitsplatz sind aus Sicht der Berufstätigen vor allem ineffiziente Systeme und Prozesse; rund jeder fünfte Mitarbeiter nennt dies als Grund. Knapp dahinter folgt mit 19 Prozent veraltete Technologie als Produktivitätskiller. An dritter Stelle mit 18 Prozent nennen die Arbeitnehmer ein schlechtes Management der Führungskräfte. Den Fachkräftemangel sehen dagegen lediglich 8,2 Prozent als Ursache und nur fünf Prozent finden, dass Social Media oder das private Handy die Leistungskraft einschränken. Das sind Ergebnisse der Studie „The Workforce View in Europe 2018“ im Auftrag von ADP. Dafür wurden 9908 Arbeitnehmer in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, der Schweiz und Spanien befragt, davon 1322 in Deutschland.

Jüngere beklagen veraltete Technologie, die 35- bis 44-Jährigen schlechtes Management

Die Studie zeigt allerdings, dass sich die Gründe für unproduktive Arbeit je nach Altersgruppen stark unterscheiden. Die jüngeren Arbeitnehmer zwischen 16 und 34 Jahren gaben in erster Linie veraltete Technologie und auch die Ablenkung durch Kollegen als Grund an. Die 35- bis 44-Jährigen hingegen fühlen sich besonders durch ein schlechtes Management daran gehindert, produktiv zu sein. Bei den Mitarbeitern ab 45 stehen ineffiziente Systeme und Prozesse nicht auf dem ersten, sondern zweiten Platz, doch fast ein Viertel (23 Prozent) dieser Altersgruppe sieht überhaupt keine Faktoren am Arbeitsplatz, die Unproduktivität verursachen könnten. Die Studienteilnehmer über 55 Jahre machen mehrheitlich und noch etwas häufiger als andere Altersgruppen ineffiziente Systeme und Prozesse für mangelnde Produktivität verantwortlich.

ITK-Mitarbeiter fühlen sich besonders in ihrer Produktivität gehemmt

In der Umfrage berichteten vor allem Mitarbeiter der IT- und Telekommunikationsbranche von Unproduktivität am Arbeitsplatz. Nur etwas weniger als 15 Prozent der Befragten dieser Branche gaben an, dass ihr Arbeitgeber es ihnen ermöglicht, stets die maximale Produktivität zu erreichen. So benannte dann auch ein Fünftel dieser Studienteilnehmer ein schlechtes Management als Produktivitätshemmnis. Ein Viertel macht langsame und ineffiziente Technologie verantwortlich.

Die gesamten Studienergebnisse sind in einem Whitepaper zusammengefasst, das > hier heruntergeladen werden kann.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.