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Arbeitnehmer waren 2018 etwas öfter krank

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit Lupe und Stethoskop
Die Zahl der Krankmeldungen ist 2018 leicht angestiegen.
Foto: © iStock/DAK-Gesundheit

Die TK meldet für 2018 einen leicht gestiegenen Krankenstand von 4,23 Prozent; das entspricht einer Zunahme von 2,2 Prozent. Im Schnitt waren Erwerbstätige letztes Jahr 15,5 Tage krankgeschrieben. Regional gab es deutliche Unterschiede bei den Fehlzeiten. Den höchsten Krankenstand hatte Mecklenburg-Vorpommern mit 5,49 Prozent. Das entspricht durchschnittlich 20 Fehltagen pro Person, ein so hoher Wert wurde erstmals in einem Bundesland erreicht. Am niedrigsten lagen die Fehlzeiten wieder in Baden-Württemberg mit durchschnittlich 12,7 Tagen und einem Krankenstand von 3,48 Prozent. Die Zahlen stammen aus Vorabdaten des TK-Gesundheitsreports 2019, der im Frühjahr erscheint. Grundlage bilden die knapp 5,2 Millionen bei der > TK versicherten Erwerbspersonen.

Jeder sechste Fehltag entfiel auf Grippe & Co

Ob der Krankenstand in den Betrieben steigt oder fällt, hängt vor allem davon ab, wie stark die Erkältungswelle im Winter ausfällt, so die TK. Von den bundesweit durchschnittlich 15,5 Tagen gingen zweieinhalb Tage auf das Konto von Atemwegserkrankungen. Gut jeder sechste Fehltag war auf Schnupfen, Grippe und andere Erkältungskrankheiten zurückzuführen. Das sind fast zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Jede atemwegsbedingte Krankschreibung dauerte durchschnittlich 6,6 Tage, 0,3 Tage mehr als 2017. Ebenfalls zu den Hauptursachen von Fehlzeiten gehörten laut TK im letzten Jahr psychische Störungen mit 2,8 und Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 2,7 Tagen.

Die Analyse der DAK-Gesundheit für das Jahr 2018 zeigt ebenfalls, dass die Arbeitnehmer in Deutschland im vergangenen Jahr etwas häufiger krank waren als 2017: Der Gesamtkrankenstand stieg von 4,1 Prozent auf 4,2 Prozent. Insgesamt dauerte eine Krankschreibung im Schnitt 12,6 Tage – 0,2 Tage weniger als im Vorjahr Als Hauptgrund für die vermehrten Krankmeldungen machte auch die DAK-Gesundheit die starke Grippewelle Anfang 2018 aus.

Rückenleiden weiter auf Platz eins, leichter Rückgang bei psychischen Erkrankungen

An erster Stelle der krankheitsbedingten Fehltage standen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen. Etwa jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (20,9 Prozent). Die Atemwegserkrankungen folgten mit 16 Prozent auf Platz zwei. Psychische Erkrankungen belegten mit 15,2 Prozent den dritten Platz, 2017 waren es noch 16,7 Prozent und seelische Leiden standen noch an zweiter Stelle. 2018 gab es 236 Fehltage je 100 Beschäftigte aufgrund seelischer Leiden, 5,6 Prozent weniger als 2017. Die durchschnittliche Falldauer bei psychischen Erkrankungen betrug 33,7 Tage. Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen mit rund 93 Tagen je 100 Versicherte, hier gab es jedoch gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um 17 Prozent. Aufgrund von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen gab es 2018 rund 51 Fehltage je 100 Versicherte, was einem Anstieg um vier Prozent entspricht. Bei Frauen verursachten psychische Erkrankungen 63 Prozent mehr Fehltage als bei Männern: Frauen kamen auf 298 Ausfalltage je 100 Versicherte, Männern auf 183 Tage. Für die Krankenstands-Analyse der > DAK-Gesundheit hat das Berliner IGES Institut die Daten von rund 2,5 Millionen erwerbstätig Versicherten ausgewertet.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.