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Kunst im Büro macht froh

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Bild mit Meer- und Strandmotiv
So interpretierten die Studentinnen Angelina Della Pepa und Kim Karle des internationalen Master Studiengangs „Design Future Society“ der Hochschule Mannheim und der Universität Leeds/England die Wünsche der Deutschen an das optimale Bürokunstwerk.

Knapp drei Viertel der Arbeitnehmer hierzulande (72,9 Prozent) finden, dass Kunst an jedem Arbeitsplatz zu sehen sein sollte. 60,3 Prozent geben an, dass sie sich im Büro mit Kunst umgeben. Das zeigt eine repräsentative Studie im Auftrag des Büroherstellers Viking unter 1000 Arbeitnehmern ab 18 Jahren.

Ob die restlichen 40 Prozent keinen Platz für Kunst in der Firma haben, sich bislang nicht entscheiden konnten oder ob der Unternehmensleitung der Geschmack der Mitarbeiter nicht zusagt, geht aus der Befragung nicht hervor. Insgesamt haben jedoch nur drei von zehn Berufstätigen ein Mitspracherecht, was die künstlerische Gestaltung ihres Arbeitsumfelds betrifft. Wenn Unternehmen selbst nicht in Kunst investieren,  liegt das laut der Studie vor allem an Budgetbeschränkungen (43 Prozent) sowie daran, dass sie die Wichtigkeit von Kunst nicht anerkennen (41 Prozent).

Kunst am Arbeitsplatz steigert Wohlbefinden und Engagement

Aus Sicht der meisten Mitarbeiter bringt Kunst am Arbeitsplatz gleich mehrere positive Effekte mit sich – sowohl für sie selbst als auch für den Arbeitgeber. So sind 64 Prozent der Befragten davon überzeugt, dass Kunst im Büro die Produktivität steigert. 68,8 Prozent denken, dass dadurch die Kreativität gefördert wird. 68,6 Prozent glauben, dass Kunst am Arbeitsplatz einen positiven Eindruck auf potenzielle Kunden und neue Mitarbeiter macht. Auch sind 69 Prozent der Berufstätigen der Meinung, dass Kunstwerke in ihrem Umfeld den Stresslevel verringern können. Darüber hinaus finden 71 Prozent der Deutschen schlicht, dass Kunst am Arbeitsplatz glücklich macht.

Deutsche wollen auf Bürobildern das Meer sehen

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschulen untersuchte die Studie auch, welche persönlichen Vorlieben die Befragten zum Thema Kunst haben. Als Kunstart bevorzugt rund jeder zweite Deutsche (49 Prozent) die Fotografie. Als beliebtesten Kunststil wählte jeder Dritte (33 Prozent) den „klassischen“ und das am häufigsten präferierte künstlerische Motiv sind Küstenlandschaften mit 29 Prozent. Offenbar wollen sich die Deutschen ein wenig Urlaubsfeeling in den Arbeitsalltag mitnehmen und Meeresmotive wirken ja bekanntermaßen bei vielen Menschen ausgleichend und beruhigend.

Kunstliebhaber, aber kein Kunstkenner?

Auch wenn die Deutschen in der Befragung großes Interesse an Kunst an den Tag legten, kennen sie sich nicht unbedingt gut damit aus. Ein Quiz innerhalb der Studie ergab, dass nur sieben Prozent der Befragten ein Kunstwerk von Monet diesem Künstler zuordnen konnten. Jeder Dritte verwechselte sogar den niederländischen Barockkünstler Rembrandt mit Kandinsky, einem der ersten Vertreter der abstrakten Kunst. Der einzige Künstler, den die Teilnehmer mehrheitlich (70 Prozent) mit einem Werk identifizieren konnten, ist Vincent Van Gogh. Die Studie, die auch in Österreich, Italien, Großbritannien und den Niederlanden durchgeführt wurde, ergab jedoch, dass die Teilnehmer der anderen Länder im Test nicht besser abschnitten – mit Ausnahme der Italiener, die über mehr Kunstwissen verfügen.

Studierende der involvierten Hochschulen hatten die Aufgabe, für jede an der Studie teilnehmende Nation das ideale Bürokunstwerk auf Grundlage der Vorlieben der jeweiligen Landsleute zu gestalten. Was dabei herauskam, ist unten in > diesem Beitrag zu sehen.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.