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Let’s talk about Stellenanzeigen

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Trotz des digitalen Zeitalters und der rapiden Veränderungen in der Arbeitswelt sind standardisierte Stellenanzeigen immer noch ein weit verbreitetes Mittel zur Rekrutierung von Arbeitskräften. Doch – in klassischer Form – sind sie aus meiner Sicht längst überholt und sollten dringend reformiert werden. Lasst uns einen kritischen Blick auf dieses teilweise veraltete Instrument werfen.

Bewerben sich die besten Talente von selbst? Nein! Aber das setzen Stellenanzeigen voraus. Doch in einer Zeit, in der die Nachfrage nach Fachkräften die Verfügbarkeit übersteigt, müssen Unternehmen proaktiv auf die Suche gehen.

Passive Rekrutierungsmethoden sind nicht mehr zeitgemäß. Die Wechselwilligen machen je nach Zielgruppe zwischen 10 bis 40 Prozent aus. Und wenn diese Wechselwilligen sich dann auf eine Karriereseite oder Jobbörse verirren, sehen sie häufig das, was sie seit 20 Jahren schon sehen (wenn damals auch noch auf Papier).

Wir sind / Wir suchen / Wir brauchen / Wir bieten

Aber: Wie viel Raum für Individualität und Kreativität wird dabei genutzt? Können Unternehmen ihre Kultur, Werte und Vorteile angemessen in einer Stellenanzeige kommunizieren? Was erfahre ich als Bewerber oder Bewerberin auf dieser Karriereseite?

Dazu kommt häufig ein Ausschluss von Vielfalt: Stellenanzeigen sind oft mit voreingenommenen Formulierungen durchzogen, die bestimmte Personengruppen ausschließen – m/w/d-Anhängsel zum Trotz.

Dies wirkt sich negativ auf die Vielfalt in Unternehmen aus und trägt zur Entstehung homogener Arbeitsumgebungen bei. Ganz nebenbei fühlen sich Bewerber und Bewerberinnen, welche nicht zur angesprochenen Personengruppe gehören, ausgeschlossen. Das führt – wen wundert’s – zu weniger Bewerbungen.

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In seiner Kolumne „Ben’s People Perspective“ schreibt Benjamin Visser, der CEO und Founder von allygatr, über HR Tech und die Arbeitswelt. Allygatr ist ein Venture Capitalist, der mehr als ein Dutzend HR-Start-ups aufbaut. Dabei teilt Visser seine einzigartige Sicht auf alles, was Unternehmen und ihre Mitarbeitenden verbindet.

Statisch und einseitig – das geht besser!

In einer Welt, in der sich die Arbeitswelt rasant verändert und Vielfalt und Individualität immer wichtiger werden, sind veraltete, trockene Stellenanzeigen ein Relikt der Vergangenheit. Es ist höchste Zeit, dass wir uns von dieser überholten Praxis verabschieden und die Zukunft der Rekrutierung gestalten.

Die sozialen Medien und Online-Plattformen fördern die Interaktion zwischen Menschen, während Stellenanzeigen immer noch viel zu häufig statisch und einseitig bleiben. Kandidat und Kandidatinnen können keine Fragen stellen, sich nicht mit zukünftigen Kollegen und Kolleginnen austauschen und erhalten nur begrenzte Einblicke in die Unternehmenskultur. HR-Software hilft, die Stellenanzeigen zu erstellen – und auf der Karriereseite des Unternehmens einzubauen. Zahlen, Daten und Fakten darin darzustellen, ist richtig und wichtig. Konkrete Gehaltsangaben führen beispielsweise zu mehr und besseren Bewerbungen. Aber lasst es uns alles interaktiver gestalten!

Stellenanzeigen in die Soziale Medien bringen

Stellt eure Kultur dar. Nutzt Videos und Bilder. Aber bitte authentisch – keine und keiner interessiert sich für Stockbilder, zeigt lieber welche vom letzten Teamevent.

Und dann kommt der Twist ins Heute: Anbieter wie clipvert (Anm. d. Red.: clipvert ist eine Beteiligung von allygatr) ermöglichen es Firmen, Stellenanzeigen auf TikTok auszuspielen – und dabei auch mit Bewerbern und Bewerberinnen in einen Dialog zu treten. Die vorhandene Stellenanzeige ist die Ausgangsbasis, wird aber mit aktuellen Trends, Videos und Sounds verknüpft. Vorteile? Viel mehr Jobsuchende erfahren von der Stellenausschreibung. Gleichzeitig bekommen sie auch einen Einblick in die Unternehmenskultur, können direkt erste Fragen loswerden und erhalten alle relevanten Informationen dort, wo sie ohnehin sind – im sozialen Netzwerk.

So geht Stellenanzeige im 21. Jahrhundert. Seid ihr dabei?

Alles zum Thema

Unsere September-Ausgabe 2023 widmet sich in der Titelstrecke dem Thema Stellenanzeigen. Alle Beiträge finden Sie als Abonnentin oder Abonnent im E-Paper – im Laufe des Monats erscheinen auch weitere Inhalte zum Thema auf unserer Themenseite Stellenausschreibung.