Im Mai und Juni dieses Jahres wurden im Auftrag von SAP-Concur weltweit 4850 Geschäftsreisende und 800 Travel Managern befragt, davon 500 Geschäftsreisende und 100 Travel Manager aus Deutschland. Danach erwarten 93 Prozent aller deutschen Geschäftsreisenden auch nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen neue Normen und Gewohnheiten für berufliche Reisen. 38 Prozent stehen ihrem nächsten Business-Trip besorgt gegenüber und zwölf Prozent sind sogar ängstlich. 34 Prozent hingegen sind erleichtert, wieder oder weiterhin reisen zu dürfen und 30 Prozent freuen sich auf die nächste Geschäftsreise – die Studienteilnehmer sind also gespalten in ihrer Einschätzung.
Für die Zukunft erwartet indes mehr als ein Viertel der Geschäftsreisenden (28 Prozent), dass die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel eingeschränkt wird. Ebenso viele (27 Prozent) gehen davon aus, dass sie ihr persönliches Fahrzeug für berufliche Reisen nutzen werden.
Viele Geschäftsreisende haben Angst vor Ansteckung
Knapp jeder zweite Befragte hierzulande (49 Prozent) befürchtet, nach der Rückkehr von einer geschäftlichen Reise seine Familie anzustecken. 41 Prozent haben Angst, sich selbst zu infizieren und weitere 28 Prozent, andere Menschen anzustecken. 36 Prozent besorgt es, nicht zu wissen, ob andere Reisende um sie herum infiziert sind. Für knapp ein Drittel (31 Prozent) stehen daher bei bevorstehenden Business-Trips die eigene Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle. Jeder Zweite (50 Prozent) will auch in der derzeit propagierten und offenbar von vielen mittlerweile als selbstverständlich erachteten „neuen Normalität“ Desinfektionsmittel verwenden. Fast ebenso viele (47 Prozent) sagen, dass sie Masken tragen wollen. 45 Prozent setzen auch weiterhin auf Abstand zu Mitreisenden und 44 Prozent wollen die Begrüßung ohne Handschlag auch in Zukunft beibehalten.
Vier von zehn Befragten wünschen sich Beschränkung auf geschäftskritische Reisen
Angesichts ihrer Befürchtungen sind 40 Prozent der Befragten dafür, dass Arbeitgeber Business-Trips auf wirklich geschäftskritische Reisen beschränken. 31 Prozent wünschen sich bessere Möglichkeiten, Reisepläne schnell zu ändern oder umzubuchen. 30 Prozent erwarten Sicherheitshinweise zu potenziellen Reiserisiken. Sollte in Unternehmen kein Umdenken stattfinden, wäre jeder neunte Mitarbeiter (elf Prozent) sogar bereit, sich nach einer neuen Position innerhalb des Unternehmens zu suchen und jeder elfte (neun Prozent) würde sich außerhalb umschauen.
Jeder Zweite sieht sich selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich
48 Prozent der Geschäftsreisenden denken, dass sie selbst für die eigene Gesundheit und Sicherheit verantwortlich sind, wenn die Reisetätigkeit durch Politik und Unternehmen wieder gänzlich erlaubt sein wird. Ihren Arbeitgeber sehen lediglich 19 Prozent hauptsächlich in der Pflicht. Von den befragten Travel Managern geben nur vier Prozent an, dass sie voll und ganz darauf vorbereitet waren, Reisen während der Pandemie zu organisieren. Auch waren nicht mehr 38 Prozent der Unternehmen auf die spontane Bereitstellung von Sicherheitsrichtlinien vorbereitet, lediglich 34 Prozent auf die Kommunikation mit Geschäftsreisenden während einer Pandemie und nur 31 auf die Bestimmung des Aufenthaltsortes der Reisenden. SAP-Concur plädiert für digitale Lösungen, wenn Geschäftsreisen wieder Fahrt aufnehmen, um zeitkritische Änderungen wie etwa neue Sicherheitsbestimmungen in den Reiserichtlinien abzubilden und um schnell auf aktuellen Informationen basierende Entscheidungen für die mobilen Mitarbeiter zu treffen.
Das Whitepaper zum Global Business Travel Report 2020 kann > hier zum Download angefordert werden.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.