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Rückkehr ins Büro: Ab sofort bleibt alles anders

Mitarbeiter kehren ins Büro zurück
Die meisten Arbeitnehmer begrüßen die Rückkehr zum Arbeitsplatz. Foto: © iStock/Vasyl Dolmatov

Immer mehr Beschäftigte kehren seit den Lockerungen aus dem Homeoffice zurück. Doch wie funktioniert die Arbeit unter veränderten Bedingungen? Sind die Unternehmen ausreichend vorbereitet? Und was wünschen sich Mitarbeiter in dieser Situation vom Arbeitgeber? Die Online-Jobplattform StepStone hat dazu Anfang Juni 2020 insgesamt 8.500 Arbeitnehmer befragt, darunter 1.200 Führungskräfte.

Produktivität der Unternehmen steigt wieder

Die Studie zeigt, dass die Mehrheit die Rückkehr an den Arbeitsplatz begrüßt. Rund acht von zehn Führungskräften halten es für moralisch vertretbar und richtig, dass die Kontaktbeschränkungen gelockert wurden und die Wirtschaft wieder in Gang gebracht wird. Und die Lockerungsmaßnahmen machen sich bemerkbar: So lag die Produktivität der Unternehmen nach Einschätzung der Manager Anfang Juni bereits wieder bei 72 Prozent gegenüber der Zeit vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Bei der ›StepStone-Befragung „Wiederhochfahren der Wirtschaft: Wann und wie?“ von Ende April 2020 hatten sie die Produktivität noch bei 60 Prozent gesehen.

Recruiting nimmt Fahrt auf

Jedes vierte Unternehmen stellt bereits wieder wie vor der Krise ein. Mehr als jedes dritte Unternehmen geht von einem erhöhten Personalbedarf aus, sobald es die gewohnte Produktivität wieder aufnehmen kann. Und: Neun von zehn Managern sind davon überzeugt, dass die richtigen Mitarbeiter wichtiger denn je sind, um den Erfolg nach der Krise zu sichern. Dazu passt auch eine andere Erkenntnis der Studie: Für Führungskräfte hat die Aufrechterhaltung der ›Mitarbeitermotivation in den nächsten Wochen allerhöchste Priorität.

Viele arbeiten noch im Homeoffice

Die ›StepStone-Studie „Arbeiten in der Corona-Krise“ zeigt, dass die plötzlich verordnete Arbeit im Homeoffice bei vielen überraschend gut klappt. Seit Mai 2020 starten Unternehmen langsam mit dem Reboarding. In rund drei von vier Firmen arbeitete die Mehrheit zum Befragungszeitraum Anfang Juni jedoch immer noch von zu Hause. Nur bei 16 Prozent war die Belegschaft bereits mehrheitlich wieder im Büro.

Unternehmen arbeiten mit Hybrid-Konzepten

Ohnehin planen fast alle Unternehmen eine schrittweise Rückkehr: Etwa jeder dritte Arbeitgeber will zunächst nur einen kleinen Teil der Belegschaft ins Büro zurückholen. Ein weiteres Drittel stellt es den Mitarbeitern frei, wieder im Büro oder weiter im Homeoffice zu arbeiten. Die wenigsten planen eine Entweder-Oder-Lösung: Nur elf Prozent der Unternehmen wollen kurzfristig alle Mitarbeiter zurückholen – und nur sechs Prozent wollen sämtliche Mitarbeiter im Homeoffice lassen.

Arbeitgeber haben einen Plan – müssen aber flexibel bleiben   

Sieben von zehn Unternehmen setzen bereits einen Plan zum Gesundheitsschutz der Mitarbeiter um. Die große Mehrheit (74 Prozent) fühlt sich gut auf die Rückkehr vorbereitet und findet, dass sie im Großen und Ganzen reibungslos funktioniert. Allerdings hat jeder zweite Arbeitgeber auch schon die Erfahrung gemacht, dass Teile des Gesundheitskonzepts sich in der Praxis schwer umsetzen lassen. So funktioniert es z.B. nicht durchgehend, die Abstandsregelungen einzuhalten. 16 Prozent mussten ihr Gesundheitskonzept bereits umfangreich anpassen.

Firmen werden weiter auf Sicht fahren müssen und es ist davon auszugehen, dass sie ihre Konzepte in den nächsten Wochen und Monaten ständig neu bewerten und überarbeiten müssen. Klar ist: ›Je anpassungsfähiger und agiler Unternehmen und ihre Mitarbeiter sich in der aktuellen Situation zeigen, desto besser werden sie mit der neuen Normalität und den hoch dynamischen Rahmenbedingungen zurechtkommen.

Mitarbeiter zwischen Sorge und Zuversicht

Und wie kommen die Mitarbeiter mit der neuen Situation zurecht? Eine deutliche Mehrheit der Arbeitnehmer begrüßt die Rückkehr zum Arbeitsplatz. Jeder Dritte glaubt, dass sich schnell eine neue Normalität einstellen wird. Jeder Vierte meint, Arbeit werde nie wieder so sein wie vorher. Einige zeigen sich sehr motiviert: Immerhin 18 Prozent sind der Meinung, alle sollten jetzt überdurchschnittlich viel leisten, um die Auswirkungen der Krise zu überwinden. 15 Prozent sind davon überzeugt, dass ihr Unternehmen gestärkt aus der Krise hervorgehen wird.

Trotz der vielfach positiven Haltung haben die Arbeitnehmer aber natürlich auch Sorgen: Neben der Frage, wie lange die Kurzarbeit im Unternehmen noch andauern wird und der Befürchtung, der Arbeitgeber werde die Krise möglicherweise nicht überstehen, sind dies oft  organisatorische Herausforderungen, wie z.B. die vielerorts immer noch lückenhafte Kinderbetreuung. Und: Jeder fünfte Mitarbeiter sorgt sich um seine Gesundheit.

Gesundheitsschutz: Mitarbeiter vertrauen ihrem Arbeitgeber

77 Prozent der Arbeitnehmer sind jedoch sicher, dass ihr Arbeitgeber den Gesundheitsschutz bei der Rückkehr gewährleisten kann. Die wichtigste Maßnahme zum Gesundheitsschutz ist aus Sicht der Beschäftigten die Verlängerung von Homeoffice – wo immer dies möglich ist. Sehr wichtig ist ihnen außerdem, dass der Arbeitgeber die Einhaltung der Gesundheits- und Hygieneregeln gewährleistet und diese auch klar kommuniziert. Zudem erwarten die Mitarbeiter, dass der Arbeitgeber Desinfektionsmittel bereitstellt.

Wert legen die Mitarbeiter zudem auf Maßnahmen, die den nötigen Abstand vor Ort ermöglichen. Dazu zählen die Flexibilisierung von Arbeitszeiten, um Stoßzeiten zu vermeiden, sowie eine Verringerung der Arbeitsplatz-Dichte durch größere Abstände zwischen einzelnen Sitzplätzen. Auch die Einführung einer Rotation zwischen Mitarbeitern, die am Arbeitsplatz oder im Homeoffice arbeiten, um die Gesamtzahl der Anwesenden zu begrenzen, ist aus Sicht der Arbeitnehmer eine wichtige Maßnahme.

HR ist wichtiger Begleiter der Transformation

Ob virtuelle Kommunikation und Teamarbeit, digitale Führung, Homeoffice oder agiles Arbeiten – die zwangsläufige Neuorganisation der Arbeit ist eine große Herausforderung für Unternehmen und wird sie voraussichtlich noch lange beschäftigen. Sie ist aber auch eine Chance für Personalmanager, denn HR ist ein wichtiger Begleiter dieser Transformation.

Weitere Studienergebnisse erhalten Sie kostenlos im ›StepStone Recruiting Blog oder unter StepStone Wissen.

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