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Disruption macht jedem zweiten Unternehmen Angst

umgefallene Kegel mit Aufschrift
Disruption ist für viele Unternehmen ein Schreckgespenst. Ihnen wird geraten, sich dem radikalen Wandel anzupassen und sich vorher dafür fit zu machen.
Foto: © iQoncept/StockAdobe

Die Digitalisierung und der fortschreitende Wandel sorgen bei vielen Betrieben in Deutschland für Unruhe. Fast jede zweite Führungskraft sieht den eigenen Betrieb durch disruptive Entwicklungen bedroht. Das geht aus der Studie einer Unternehmens- beratung hervor.

Märkte und Technologien entwickeln sich zurzeit sehr schnell. Gegenwärtig geben 47 Prozent der Unternehmen hierzulande an, dass sie sich in großer Disruptionsgefahr befinden. Vor zwei Jahren sahen sich noch 40 Prozent der Firmen durch innovative Entwicklungen bedroht – damit hat die Befürchtung, vom Markt gedrängt werden zu können, zugenommen. Das ist ein Ergebnis des „Change Readiness Index 2019“ zum Thema „Erfolg im Wandel“, für den die > Unternehmensberatung Staufen im Frühjahr dieses Jahres 421 Top-Führungskräfte deutscher Unternehmen befragt hat. Mehr als 65 Prozent der befragten Firmen kommen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektroindustrie und der Automobilindustrie.

Die fortschreitende Digitalisierung und Individualisierung von Produktion sowie Produkten und Dienstleistungen sorgt branchenübergreifend für Nervosität,

sagt Wilhelm Goschy, Vorstand der Staufen AG. Der Druck der Unternehmen, sich anzupassen und Veränderungen vorzunehmen, steige. Unternehmen jeder Größenordnung müssten sich dieser Entwicklung stellen, sonst riskierten sie, teilweise oder ganz vom Markt verdrängt zu werden. Dabei sei Disruption nicht negativ, sondern damit gehe die Chance einher, Neues auszuprobieren und sich im Wettbewerb Vorteile zu sichern.

Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlicher Wandlungsfähigkeit

Die Studienautoren sind jedoch der Meinung, dass die befragten Unternehmen sich in Sachen Wandel bereits als gut aufgestellt bewerten, obwohl sie es nicht seien. Das zeige eine Analyse der Bereiche Strukturen, Prozesse, Führungs- und Unternehmenskultur sowie Mitarbeiter/Qualifikationen. Verglichen mit der Selbsteinschätzung der Führungskräfte sei in allen vier Bereichene eine hohe Diskrepanz sichtbar, so die Unternehmensberatung. Die Firmen überschätzten ihre tatsächliche Wandlungsfähigkeit. Eine realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten sei aber wichtig, um die eigene Organisation zukunftssicher aufstellen zu können.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.