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Vor allem Besserverdienende werden auf der Arbeit vor Corona geschützt

Frau mit OP-Maske.
Corona-Schutzmaßnahmen wurden nicht in allen Unternehmen Vorbildlich umgesetzt und eingehalten. Foto: Strelciuc/AdobeStock

Wer mehr verdient, profitiert von einem besseren
Gesundheitsschutz auf der Arbeit. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Online-Befragung
„So arbeitet Deutschland“ der Personalberatung Sthree und des Marktforschungsinstituts
Yougov, für die Mitte Mai rund 2.000 in Deutschland lebende Personen
bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.

Corona-Schutz
ist eine Frage des Gehalts

Während der
Corona-Pandemie hatte demnach bei 45 Prozent der Befragten der Schutz von Mitarbeitern
im Unternehmen oberste Priorität. Gleichzeitig gab jeder Vierte (26 Prozent)
an, dass die Corona-Schutzmaßnahmen teilweise, schleppend oder gar nicht
umgesetzt wurden.

Angebote wie
Homeoffice, Corona-Tests oder individuelle Regelungen für Eltern zeigen sich dabei
klar als ein Privileg der Besserverdienenden. 20 Prozent
der Arbeitnehmer mit einem monatlichen Nettoeinkommen von 1.000 bis 1.500 Euro
pro Haushalt gaben an, ihnen wurden keine besonderen Schutzmaßnahmen bewilligt.
Unter den Geringverdienern (bis 500 Euro) waren es mit 43 Prozent sogar fast
die Hälfte, die nicht besonders geschützt wurden. Im Gegensatz dazu gab es für
lediglich vier Prozent der Befragten mit einem Haushaltseinkommen zwischen 4.000
und 4.500 Euro keinerlei Sonderregelungen.

 „Diese Zahlen sind besorgniserregend“, sagt Timo Lehnne
Geschäftsführer von Sthree. „Eine gesellschaftliche Kluft zwischen Gering- und
Besserverdienenden ist ein generelles Problem in unserer Gesellschaft, darf
sich aber keinesfalls auf die Arbeitssicherheit und den Arbeitnehmerschutz
auswirken. Der Schutz der Gesundheit ist kein Privileg, sondern ein
Grundrecht.“

Tim Stakenborg verantwortet die Heftplanung des Magazins Personalwirtschaft. Zudem betreut er das Thema Aus- und Weiterbildung (inklusive MBA und E-Learning) und beschäftigt sich mit dem Bereich Employee Experience und Retention.