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Rund vier von zehn Angestellten im Alter von 30 bis 39 Jahre können sich grundsätzlich vorstellen, als Freelancer zu arbeiten. Von den jüngeren Menschen hierzulande zwischen 18 und 29 Jahren gibt gut jeder zweite (52 Prozent) an, dass für ihn tendenziell auch eine freiberufliche Tätigkeit infrage kommt.
Argumente aus Angestelltensicht: flexiblere Arbeitszeit und mehr Unabhängigkeit
Acht Prozent der Angestellten können sich eine Tätigkeit als Freelancer sehr konkret vorstellen. Als Hauptmotive für einen Wechsel ins Freiberuflerleben nennen sie unter anderem flexiblere Arbeitszeiten, mehr Unabhängigkeit und eigenständiges Arbeiten. Außerdem sehen sie Abwechslung im Beruf und die Work Life Balance als Vorteile; dieser Grund spielt für jüngere Menschen eine wichtigere Rolle, vor allem für Studenten. Für die Studie, die das Institut Forsa durchgeführt hat, wurden im Mai dieses Jahres 508 Bundesbürger zwischen 18 und 39 Jahren befragt, davon 326 Angestellte, 85 Freelancer und 96 Studenten der Bereiche MINT, Ingenieurwesen, Management sowie Design und Kommunikation.
Acht von zehn Freiberuflern sind zufrieden mit ihrem Status
Von den befragten Freiberuflern bevorzugen 41 Prozent mittelständische Unternehmen als Auftraggeber. Lediglich 15 Prozent präferieren Großkonzerne. 80 Prozent der Freelancer geben an, mit ihrer aktuellen beruflichen Situation zufrieden zu sein. Als negativ bewerten sie jedoch vor allem die aufwändige Akquise. Die Freelancer, die sich einen Wechsel in die Festanstellung vorstellen können, nennen diesen Aspekt sowie fehlende Sicherheit als Hauptgründe für einen solchen Schritt. Für zwei von fünf Festangestellten ist dies ein Grund, gar nicht erst in eine freiberufliche Tätigkeit zu wechseln. Wie hoch der Anteil der Freiberufler ist, für die ein Wechsel in ein festes Arbeitsverhältnis infrage käme, darüber informiert die Studie nicht.
Schöne neue Arbeitswelt?
Laut der Studie, so Xing, blicken sowohl Freelancer als auch Angestellte positiv in die Zukunft und sehen für sich persönlich vor allem Chancen im sich wandelnden Arbeitsumfeld. Vor allem die heutigen Studenten sähen sich „als Profiteure einer neuen Arbeitswelt“: Vier von fünf befragten Studenten und drei von fünf Angestellten glauben, dass ihnen das neue Arbeitsumfeld – etwa durch die Entstehung neuer Berufsbilder – zugute kommen wird. Allerdings denken zwei Drittel der Freiberufler (67 Prozent), dass die meisten Unternehmen schlecht auf die veränderten Arbeitsbedingungen vorbereitet sind; von den befragten IT-Angestellten glauben dies sogar knapp drei Viertel.
Durch die Veränderung auf dem Arbeitsmarkt und die positiven Jobaussichten für die nachwachsenden Generationen ist Freelancing mehr als ein Trend, sondern ein essenzieller Bestandteil der modernen Arbeitswelt,
meint Angela Broer, Vice President Professional Market Places und verantwortlich für Hallo Freelancer. Freiberuflich zu arbeiten sei ein Trend, der das Potenzial habe, den deutschen Arbeitsmarkt umzuwälzen.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.