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Employee Experience rückt ins Zentrum von HR

Die
COVID-19-Pandemie hat zu einem Umdenken in Wirtschaft und in der Gesellschaft
geführt. Laut einer Untersuchung von Peakon wird das Thema Employee Experience
dadurch zur neuen Top-Priorität in Organisationen.

Mitarbeiterinnen mit Post-its.
Das Thema Employee Experience gewinnt wegen der COVID-19-Pandemie an Bedeutung. Foto: bnenin/AdobeStock

Die Arbeitswelt hat sich innerhalb kürzester Zeit stark gewandelt und
Unternehmen wollen jetzt besser verstehen, wie ihre Mitarbeitenden den neuen
Arbeitsalltag erleben. Lockdowns, die Umstellung auf Remote-Work und soziale
Bewegungen wie „Black Lives Matter“ haben Themen auf die Agenda gesetzt, die
bereits seit Längerem diskutiert wurden. Mentale Gesundheit, Diversität und
Inklusion, flexible Arbeitszeiten – einst als weiche Faktoren abgetan, zählen
sie nun zu den wichtigsten Anforderungen, die Mitarbeitende an ihre Arbeitgeber
stellen. Das verdeutlicht eine Analyse von über 150 Millionen
Befragungsantworten und 30 Millionen Mitarbeiterkommentaren von Peakon,
ein Unternehmen von Workday. Einen Überblick zu den wichtigsten Fragen,
die Mitarbeitende und Personalverantwortliche jetzt und in Zukunft bewegen,
erhalten Sie in diesem Beitrag.

Mentale Gesundheit steht an erster Stelle 

Eine gesunde und leistungsfähige Belegschaft ist entscheidend für den
Geschäftserfolg. Mit betrieblichen Sportangeboten und ähnlichem ist es jedoch
nicht getan. Während der Pandemie sorgten sich Mitarbeitende aller Industrien
in erster Linie um ihre mentale Gesundheit und finanzielle Sicherheit. Über 75
Prozent der untersuchten Mitarbeiterkommentare zu Wohlbefinden und Gesundheit
drehten sich im vergangenen Jahr um diese beiden Aspekte. Der Bereich Employee
Wellbeing gewinnt weiter an Bedeutung: Wie die Analyse zeigt, wurden im
Vergleich zum Vorjahr 46 Prozent mehr Aussagen dazu getroffen. Organisationen stehen somit vor der Herausforderung, eine
Kultur zu schaffen, die Gesundheit und Wohlbefinden ganzheitlich betrachtet.
Entscheidend dabei ist nicht nur, das Bewusstsein für psychische Probleme auf
Leadership-Ebene zu schärfen und eventuell vorherrschende Stigmata abzubauen.
Unternehmen sind vor allem gefordert, geeignete Tools und Mechanismen zu
implementieren, um das Wohlergehen ihrer Belegschaft langfristig zu
unterstützen.

Soziale Gerechtigkeit am Arbeitsplatz

Dass Diversität und Inklusion auf der gesellschaftlichen Agenda nach
oben rücken, zeichnete sich bereits 2019 ab. Verglichen mit den Ergebnissen des
vorangegangenen Analysezeitraums, wurden Gleichstellung, Vielfalt und
Zugehörigkeit am Arbeitsplatz um rund 19 Prozent häufiger von Mitarbeitenden
thematisiert. Die Ereignisse rund um die „Black Lives Matter“-Bewegung in 2020
haben diesen Aufwärtstrend zusätzlich befeuert. Dementsprechend führt die
Diskussion über die bislang dominierende Geschlechter-Gleichstellung hinaus.
Zwar bleibt der Faktor Gender weiterhin ein wichtiges Thema, jedoch steigt
gleichzeitig das Bewusstsein für weitere Diversity-Faktoren, darunter
insbesondere die ethnische Herkunft (25 Prozent). Auffallend ist auch, dass 43%
aller Kommentare zu Diversität und Inklusion Bezüge zum Management und
Leadership enthielten. Das deutet darauf hin, dass es bei der Umsetzung und
Akzeptanz von Diversität, Inklusion und Gleichstellung in Unternehmen noch
Handlungsbedarf gibt. Awareness-Kampagnen, die helfen, das Commitment innerhalb
der Belegschaft zu fördern, sind nur ein Baustein. Noch wichtiger ist aber,
dass sich Organisationen allen Aspekten von Vielfalt und Inklusion sowie deren
Intersektionen annehmen und handfeste Strategien zur Umsetzung erarbeiten. 

New Work wird zum New Normal

Bis vor Kurzem schienen Remote-Work und flexible Arbeitszeiten in vielen
Unternehmen noch Zukunftsmusik zu sein – Konzepte, die sorgsam diskutiert und
geplant sein wollten. Durch die Pandemie wurde die Arbeit von Zuhause dann über
Nacht für eine Mehrheit zur Realität. Auch in den Zahlen spiegelt sich diese
oft erzwungene Umstellung wider: Kommentare rund ums Homeoffice legten 2020 um
ganze 125 Prozent zu. Entsprechend breit ist auch deren inhaltliches Spektrum:
Von Sorgen um eine gesunde Work-Life Balance bis hin zu familiären
Verpflichtungen durch geschlossene Schulen und Kitas, gibt es einige Bereiche,
die Mitarbeitende in der neuen Arbeitswelt beschäftigen. Maßnahmen können zum
Beispiel kürzere Arbeitstage oder flexible Arbeitseinteilung für eine
elternfreundliche Regelung sein. Direkte Vorgesetzte sollten auch darüber
nachdenken, die Ergebnisse an sich zu beurteilen statt die Arbeit von
Angestellten anhand von Stunden zu messen.

Fazit

Homeoffice
und Co. werden ein zentraler Bestandteil der neuen Arbeitswelt bleiben, deshalb
sollten Personalverantwortliche jetzt die Weichen stellen, um auf die
Arbeitsmodelle von morgen vorbereitet zu sein und ihre Mitarbeitenden durch
diesen Wandel zu begleiten. Mitarbeitende sollten daher von HR und Führungskräften
als
dreidimensionale Wesen begriffen werden, um sicherzustellen, dass nicht nur
jeder und jedem Gehör geschenkt wird, sondern auch, um psychologische
Sicherheit zu etablieren und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen. Das
beiderseitige Vertrauen ist dabei das A und O. An vielen Stellen können
digitale Lösungen Unternehmen dabei helfen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu
analysieren und mit den abgeleiteten Maßnahmen nachhaltig zu unterstützen. Das
können Planungstools, Kommunikationsdienste wie Slack aber auch Analyse-Tools
sein, die die Zufriedenheit von Angestellten regelmäßig messen. Denn eine
höhere Zufriedenheit wird langfristig dem Unternehmen einen Mehrwert bringen.