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Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat untersucht, in welchen dualen Ausbildungsberufen junge Menschen hierzulande im Jahr 2017 eine Lehre begonnen haben und mit welchem Schulabschluss sie ins Berufsleben gestartet sind. Danach hatte mit 42 Prozent die Mehrzahl der neuen Auszubildenden einen Realschul- oder einen anderen vergleichbaren mittleren Abschluss. 29 Prozent brachten das Abitur oder Fachabitur mit und der kleinste Anteil mit 24 Prozent verfügte über einen Hauptschulabschluss.
Abiturienten wählen andere Ausbildungsberufe als Haupt- und Realschüler
Insgesamt verteilten sich die Azubis auf 470 Ausbildungsberufe. Die meisten Neuabschlüsse von Auszubildenden mit (Fach)Hochschulabschluss gab es beim Beruf Industriekaufmann/-frau, gefolgt von Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Fachinformatiker/in, Kaufmann/Kauffrau im Groß- und Einzelhandel sowie Bankkaufmann/-frau. Bis auf den Beruf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement waren diese Berufe nicht in den Top-5 bei Azubis mit niedrigerem Schulabschluss vertreten. Das heißt, der Zugang zu bestimmten Berufen ist offenbar jungen Menschen mit Abitur oder Fachabitur vorbehalten.
Bei Realschülern vorn: Kaufmann/frau im Einzelhandel, bei Hauptschülern Verkäufer/in
Bei den neuen Auszubildenden mit mittlerem Schulabschluss ergibt sich folgende Rangliste: Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement, Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Medizinische/r Fachangestellte/r und Verkäufer/in. Lehrlinge mit Hauptschulabschluss wählten am häufigsten den Beruf Verkäufer/in, Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Kraftfahrzeugmechatroniker/in, Friseur/in und Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Weibliche Azubis konzentrieren sich stärker auf geschlechtsspezifische Berufe
Frauen entschieden sich am meisten für eine Ausbildung in den Berufen Kauffrau für Büromanagement, Medizinische Fachangestellte, Kauffrau im Einzelhandel, Verkäuferin und Zahnmedizinische Fachangestellte. Bei den Männern rangierten Kraftfahrzeugmechatroniker, Kaufmann im Einzelhandel, Elektroniker, Fachinformatiker und Industriemechaniker vorn. Interessant ist, dass sich die Ausbildungswahl der Frauen stärker auf die geschlechtsspezifischen Top-5-Berufe konzentriert als bei den Männern. So schlossen 38 Prozent der Frauen einen Ausbildungsvertrag in den jeweiligen Top-5-Berufen ab, während von den Männern nur 22 Prozent solche Berufe wählten.
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Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.