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Englisch ist die Universalsprache im internationalen Geschäftsleben. In 85 Prozent der international tätigen Konzerne oder Organisationen ist es die Verkehrssprache. Mehr als zwei Drittel der Unternehmen in nicht englischsprachigen Ländern sagen, dass Englischkenntnisse wichtig für ihr Business sind. Entsprechend haben Mitarbeiter mit guten Kenntnissen der Sprache schnellere Aufstiegs- und Entwicklungschancen im Job, besonders bei Führungspositionen: In Deutschland bieten rund 19 Prozent der Unternehmen Bewerbern mit zertifizierten professionellen Englischkenntnissen bessere Job-Positionen an – in Frankreich und Spanien liegt diese Quote sogar bei mehr als 50 Prozent.
Große Skill Gaps im Englischen
Es gibt allerdings einen deutlichen Unterschied zwischen den Englischkenntnissen, die Unternehmen von Bewerbern erwarten und denen, die die Bewerber tatsächlich vorweisen. Gleiches gilt auch für bereits angestellte Mitarbeiter. Deutsche Arbeitnehmer weisen massive Wissenslücken auf, was ihre Sprachkenntnisse im Englischen betrifft. Das geht aus einer aktuellen Studie von > Cambridge English und dem Quacquarelli Symonds (QS)-Institut hervor. Dafür wurden 5373 Unternehmen aus 38 Ländern zu Englisch-Sprachkenntnissen befragt.
Über alle Länder und Unternehmensgrößen hinweg weisen 40 Prozent der Arbeitnehmer Wissenslücken im Englischen auf. Am niedrigsten ist der Skill Gap im mittleren und oberen Management (25 Prozent). Obwohl viele Arbeitgeber die Englisch-Wissenslücken bei Bewerbern und Mitarbeitern erkannt haben, unternehmen sie nur selten etwas dagegen. So war keines der befragten Unternehmen bereit, die Fähigkeiten der Mitarbeiter in den vier Disziplinen Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören zu schulen.
Es ist wirklich schade, dass die Unternehmen ihre wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Weiterbildung nicht voll ausnutzen,
sagt Kerstin Großmann, Country Head von Cambridge English Language Assessment. Fehlende Englischkenntnisse der Mitarbeiter, die sich erst im Job offenbaren, könnten schnell zum Verlust von Kunden, Geschäftspartnern und damit auch zum Verlust des eigenen Arbeitsplatzes führen. Es bestehe Handlungsbedarf für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
To-do-Liste für Unternehmen und Mitarbeiter
Unternehmen empfiehlt Großmann, bereits bei der Job-Ausschreibung die geforderten Sprachkenntnisse genau zu definieren, etwa gemäß CEFR-Niveau (Common European Framework of Reference for Languages/Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen für Sprachen) und eindeutige Formulierungen zu verwenden. Außerdem sollten sie die Sprachkompetenz von Bewerbern wirklich überprüfen. Und für die Arbeitnehmer lohne es sich, selbst aktiv zu werden und in ihre Englischkenntnisse zu investieren.