Foto: © Karin & Uwe Annas/StockAdobe
Die meisten neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge wurden 2018 wieder für den Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement abgeschlossen; 27 912 Verträge kamen zustande. Auf Platz zwei und drei liegen die Berufe Kaufleuten im Einzelhandel mit 23 742 und Kfz-Mechatroniker/-in mit 23 418 Neuabschlüssen. Auf den Rängen vier bis zehn folgen Verkäufer/-in, Industriekaufmann/-kauffrau, Medizinische/r Fachangestellte/r sowie Kaufmann/-frau im Groß- und Einzelhandel. Der Beruf Fachinformatiker/-in ist mit 15 129 Neuabschlüssen und einem Zuwachs von fast 2000 Abschlüssen gegenüber 2017 um zwei Plätze nach oben geklettert. Wie vorher haben sich jedoch fast ausschließlich Männer für diese Ausbildung entschieden, der Anteil der Frauen liegt nur bei 7,6 Prozent. In dem zum 1. August 2018 eingeführten Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce wurden auf Anhieb 1284 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Davon entfielen 62 Prozent auf männliche und 38 Prozent auf weibliche Azubis. In der Rangliste der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge landete der neue Beruf damit auf Anhieb auf Platz 78 von derzeit insgesamt 326 dualen Ausbildungsberufen. Dies geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) hervor.
Mädchen werden Kauffrau für Büromanagement, Jungen Kfz-Mechatroniker
Bei den weiblichen Azubis wurden die meisten Verträge im letzten Jahr wieder im Beruf Kauffrau für Büromanagement abgeschlossen. Auf Rang zwei und drei befinden sich, ebenfalls wie 2017, die Berufe Medizinische Fachangestellte und Zahnmedizinische Fachangestellte; hier liegt der Männeranteil nach wie vor jeweils bei unter drei Prozent. Bei den Männern lag erneut der Kfz-Mechatroniker vorn, der nur von 4,4 Prozent der Frauen gewäht wurde, gefolgt vom Elektroniker und Fachinformatiker.
Laut BIBB lässt die Rangfolge der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge keinen Rückschluss auf die bei den Jugendlichen beliebtesten Berufe zu; die Entscheidung für eine Ausbildung müsse immer auch in Verbindung mit dem vorhandenen Ausbildungsplatzangebot gesehen werden. BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont jedoch, auch mit Blick auf den bevorstehenden Girls‘ und Boys‘ Day am 28. März, dem Nachwuchs müsse die ganze Breite der dualen Ausbildungsberufe verdeutlicht werden.
Die Berufsorientierung muss auf alle Rollenklischees aufmerksam machen. Das kann helfen, die individuellen Potenziale der Jungen und Mädchen besser zu erschließen,
so Esser. Die jungen Leute sollten sich nicht an den tradierten Rollenbildern orientieren. Auch die Initiative > Klischeefrei, ein Bündnis aus Bildung, Politik, Wirtschaft und Forschung, will Mädchen und Jungen dabei unterstützen, frei von Geschlechterklischees einen Beruf zu finden, der zu ihren Stärken passt.
Die Ranglisten der 2018 abgeschlossenen Ausbildungsberufe stehen > hier zum Download zur Verfügung.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.