The Key.Community hat Daten zu Bildungseinrichtungen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Bildungsträgern und Bildungsausgaben in allen Bundesländern untersucht und dabei 17 Einflussfaktoren berücksichtigt. Verglichen wurden allgemeinbildende Schulen, Berufsschulen, Hochschulen, Volkshochschulen sowie das Angebot von Weiterbildungsanbietern. Die daraus hervorgehende Rangliste zeigt, dass die Bildungschancen in Deutschland je nach Region recht unterschiedlich sind.
In NRW gibt es die meisten beruflichen Bildungsangebote
Nordrhein-Westfalen bietet die besten Bedingungen, um sich erfolgreich beruflich fortzubilden. Jährlich werden etwa 248 000 Weiterbildungsveranstaltungen angeboten. Mehr als 72 000 Menschen nahmen zuletzt an Maßnahmen der beruflichen Weiterbildung teil. Mit zehn Volkshochschulen je 100 000 Einwohner verfügt NRW außerdem über das mit Abstand dichteste Netz für gemeinnützige Erwachsenenbildung. Das Land gibt für seine Volkshochschulen 256,7 Millionen Euro aus. 11,2 Mio. Euro insgesamt hat NRW zuletzt für Bildungsprämie ausgezahlt und damit soviel wie kein anderes Land.
Bayern und Baden-Württemberg auf den Plätzen zwei und drei
Auf den Plätzen zwei und drei in Sachen Weiterbildung rangieren Bayern und Baden-Württemberg. Die beiden Länder bieten allerdings jeweils nur etwa halb so viele Fortbildungsveranstaltungen an wie NRW und investieren deutlich weniger Geld in Bildungsprämien. Baden-Württemberg glänzt dafür mit dem bei weitem größten Angebot an beruflichen VHS-Kursen in Deutschland.
Mecklenburg-Vorpommern schneidet am schlechtesten ab.
Auf der Rangliste folgen Sachsen, Niedersachsen, Berlin, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Thüringen, Schleswig-Holstein, Hessen, Bremen, das Saarland, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und das Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern. Dort wurden zuletzt nur 800 000 Euro für Bildungsprämien, etwa der Bildungsgutschein, an Antragsteller ausgezahlt. Noch viel weniger Geld für Bildungsprämien mit lediglich 174 000 Euro hat das Saarland ausgeschüttet.
Die größte Vielfalt an Bildungsträgern für berufliche Weiterbildung weist der Stadtstaat Bremen aus. Zwölf Träger pro 100 000 Einwohner bieten eine große Bandbreite an Weiterbildungskursen. Der Nordosten Deutschlands scheint für private Weiterbildungsanbieter nicht sehr interessant zu sein: Dort stehen nur zwei Bildungsträger pro 100 000 Einwohner als Anlaufstellen für berufliche Weiterbildung zur Wahl.
Hamburg bei der Hochschuldichte vorn
Über die größte Hochschuldichte verfügt Hamburg. Berlin und Hamburg geben jährlich jeweils 9700 Euro für jeden Schüler aus und stehen hinsichtlich dieses Kriteriums im Ländervergleich an der Spitze. Dagegen stehen in NRW für jeden Schüler nur 6600 Euro zur Verfügung. Spitzenreiter bei den privaten Stipendien ist Sachsen. In diesem Bundesland gibt es theoretisch für jeden Studenten private Stipendien in Höhe von 1616 Euro. Zum Vergleich: Im Saarland werden lediglich 632 Euro dafür bereitgestellt.
Die vollständige Rangliste der Bundesländer mit ausführlicheren Informationen gibt es > hier.
Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.