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Mehr Vielfalt, mehr Erfolg

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Eine nach oben ausgestreckte Hand, in mehreren Farben bemalt
Je bunter, desto besser – Diversität verspricht laut einer Studie größeren Geschäftserfolg.
Foto: © Jamrooferpix/Fotolia.de

Eine internationale Studie kommt zu dem Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen Diversität und Geschäftserfolg gibt: Unternehmen, die sich durch einen hohen Grad an Vielfalt auszeichnen, haben danach eine größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein.

Bei Unternehmen mit besonders ausgeprägter ethnischer/kultureller Vielfalt in Führungsteams steigt die Wahrscheinlichkeit, in ihrer Branche überdurchschnittlich profitabel zu sein, um 33 Prozent. Das deutet darauf hin, dass die Einbeziehung sehr unterschiedlicher Individuen ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Unternehmen sein kann. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Delivering Through Diversity” von McKinsey. Der Bericht baut auf den Ergebnissen der Vorgängerstudie „Why Diversity Matters“ von 2015 auf und bezieht mehr Unternehmen und eine größere Anzahl finanzieller Leistungsindikatoren ein. Berücksichtigt wurden 1007 Unternehmen in zwölf Ländern, davon 65 in Deutschland.

Frauenanteil im Topmanagement besonders entscheidend

Unternehmen, die hinsichtlich des Frauenanteils im Topmanagement – Vorstand und zwei bis drei Ebenen darunter – besonders gut abschneiden, haben laut Studie eine 21 Prozent größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich erfolgreich zu sein. Bei deutschen Unternehmen mit einem hohen Anteil weiblicher Führungskräfte im Topmanagement liegt diese Wahrscheinlichkeit sogar doppelt so hoch.

Unternehmen mit geringer Diversität wirtschaftlich im Nachteil

Ein Vergleich mit der Vorgängerstudie zeigt, dass die untersuchten Firmen, die in Sachen Diversität auf einer niedrigen Stufe geblieben sind, sowohl was geschlechtliche als auch ethisch-kulturelle Vielfalt betrifft, eine um 29 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit aufweisen, eine überdurchschnittliche Rentabilität zu erreichen als alle anderen Unternehmen. Das heißt, der wirtschaftliche Erfolg ist sogar unterdurchschnittlich.

Der Zusammenhang zwischen Vielfalt im Management und Geschäftserfolg sei real, kommentiert Julia Sperling, McKinsey-Partnerin in Frankfurt, die Studienergebnisse.

Die Förderung von Talenten mit unterschiedlichen Hintergründen, Männer wie Frauen, unterschiedliche Ethnien und wissenschaftliche Hintergründe, ist sowohl eine Frage der Gerechtigkeit als auch eine Business-Priorität,

so Sperling. Gelingen könne Vielfalt am effektivsten, wenn nach objektiven Kriterien befördert werde, zum Beispiel durch den Einsatz von datengestützten People Analytics. So würden wirklich die besten Mitarbeiter in die Führungsetagen gelangen.

Die englischsprachigen Studienergebnisse stehen zum > Download bereit.

Ute Wolter ist freie Mitarbeiterin der Personalwirtschaft in Freiburg und verfasst regelmäßig News, Artikel und Interviews für die Webseite.