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Kaum an Bord, schon wieder fort?

Die Employee Experience entscheidet darüber, ob sogenannte New Hires dem Unternehmen treu bleiben.
Foto: © Jeanette Dietl/Fotolia.de
Die Employee Experience entscheidet darüber, ob sogenannte New Hires dem Unternehmen treu bleiben.
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Die Candidate Experience während des Recruiting-Prozesses wirkt sich darauf aus, ob ein Bewerber eine zugesagte Stelle überhaupt antritt und welches Bild er von einem potenziellen Arbeitgeber bekommt und weitergibt. Doch auch wenn die Bewerbungserfahrungen eines Kandidaten positiv sind, können sich Unternehmen nicht darauf ausruhen. Auch die Employee Experience direkt nach der Einstellung wirkt sich klar auf die Loyalität neu gewonnener Mitarbeiter aus. Ein gezieltes Onboarding erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, neue Mitarbeiter erfolgreich ins Unternehmen zu integrieren und nachhaltig zu binden. Das zeigt die „Candidate Journey Studie 2017“ von Meta HR und Stellenanzeigen.de, die nun vollständig vorliegt.

> Hier berichteten wir bereits über die ersten Ergebnisse, die sich hauptsächlich auf die Candidate Experience beziehen. Für die Studie wurden 773 Personen zu ihren Einschätzungen, Erfahrungen und Erwartungen bezüglich ihrer Kandidatenzeit von der Jobsuche bis zur Einarbeitung beim aktuellen Arbeitgeber befragt. Studienleiter waren Dipl.-Soz. Christoph Athanas und Prof. Peter M. Wald von der HTWK Leipzig, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat.

Arbeitgeberattraktivität endet nicht mit dem Abschluss des Bewerbungsprozesses, sondern findet im erfolgreichen Onboarding die konsequente Fortsetzung,

kommentiert Prof. Peter M. Wald die Studienergebnisse. Damit Mitarbeiterbindung gelingt, muss laut Studie eine mitarbeiterzentrierte Integration in die Organisation erfolgen. Doch hier gibt es, so Wald, in vielen Unternehmen noch Handlungsbedarf.

Schon die Zeit vor dem ersten Arbeitstag ist wichtig

Das Onboarding neuer Mitarbeiter beginnt bereits vor dem ersten Arbeitstag. 79 Prozent der Befragten halten ein zeitgerechtes Vorliegen des Arbeitsvertrages für wichtig und gegeben. Für Fragen standen Ansprechpartner aus der Personal- oder Fachabteilung bei 76 Prozent der Teilnehmer zur Verfügung. Besonders groß (27 Prozent) war die Differenz zwischen Wunsch und Wirklichkeit, wenn es darum geht, dass der Arbeitgeber aktiv Informationen bereitstellt.

Beim Onboarding werden drei bis vier von zehn Neuen enttäuscht

Die ersten Tage und Wochen nach der Einstellung sind für die Neuen – und für die Arbeitgeber – besonders wichtig. Hier gab es bei den Befragten zum Teil deutliche Unterschiede zwischen Bedürfnissen und tatsächlichen Erfahrungen. Zwischen 28 und 38 Prozent der frisch eingestellten Mitarbeiter hätten folgende Erfahrungen gern gemacht, fanden sie aber nicht erfüllt: interne Schulungen innerhalb der ersten zwei Wochen, ausreichende Erklärung von Arbeitsabläufen und Tätigkeiten, Gespräch mit Vorgesetzten über Erwartungen und Ziele, ein zugeteilter Kollege als Mentor oder Pate sowie ein am ersten Tag fertig eingerichteter Arbeitsplatz. Darüber hinaus wurden 17 Prozent nicht offiziell begrüßt, hätten sich dies aber gewünscht.

Gehen oder Bleiben – die ersten zwölf Monate entscheiden

Im Rahmen der Studie wurde auch die Employee Experience in der Probezeit oder in den ersten zwölf Monaten untersucht – eine Zeit, in der sich die Zufriedenheit, die Beziehung und die Loyalität zum Arbeitgeber festigen können oder aber der Wunsch des Mitarbeiters entsteht, das Unternehmen wieder zu verlassen. In dieser Phase kommt es, so die Studienergebnisse, vor allem darauf an, dass die Mitarbeiter sich durch Weiterbildungsmöglichkeiten wertgeschätzt fühlen, sich durch Übernahme von Initiativen und Verantwortung entfalten können, Feedback von Führungskräften erhalten und vom Unternehmen die Strategien und Ziele vermittelt bekommen. In dieser Integrationsphase gaben jeweils zwischen 17 und 38 Prozent an, dass sie solche Dinge nicht erlebt haben, obwohl sie ihnen wichtig gewesen wären.

Von den befragten Arbeitnehmern gaben 24 Prozent an, sich aktuell keine neue Stelle zu suchen. 44 Prozent sagten, auf der Suche nach einem neuen Job zu sein und immerhin 32 Prozent waren offen für Angebote. Von denen, die sich nach einer Stelle umschauten, hatten 89 Prozent nach eigenen Angaben eine schlechte Candidate Experience gemacht.

Die komplette Studie steht zum > Download bereit.